An gewöhnlichem Quell- und Trink-Wasser hat der Bezirk keinen Mangel und wo es an fließenden Quellen fehlt, da ersetzen Pumpbrunnen dieselben hinlänglich.
Von Mineralquellen führen wir folgende an:
1) Das Mineralwasser zu Neustadt; es quillt in der Nähe der Rems hervor, ist fast klar, farblos und erinnert durch den Geruch etwas an Schwefelwasserstoffgas, das sich aber durch die Analyse nicht nachweisen läßt. Es trübt sich etwas an der Luft und setzt Flocken von bräunlichgelber Farbe (Eisenoxydhydrat) ab, wobei der Geruch verschwindet. Es schmeckt erfrischend, schwach salzig, kaum zusammenziehend. Beim Erwärmen oder längeren Stehen in einem Glas perlt es ein wenig und gibt etwas freie Kohlensäure ab, wobei sich kohlensaurer Kalk absetzt.
Die festen Bestandtheile betragen nach C. G. Gmelin in einem Pfund klaren Wassers (zu 16 Unzen = 7680 Gran) 3,869 Gran, nämlich:
Chlor-Magnesium | 0,170 Grane |
Schwefelsaure Bittererde | 0,339 | „
Schwefelsaures Natron mit Spuren von schwefelsaurem Kali |
0,353 | „
Schwefelsauren Kalk | 0,456 | „
Kohlensaure Bittererde | 0,230 | „
Kohlensauren Kalk | 2,148 | „
Kieselsäure | 0,102 | „
Eisenoxyd | 0,044 | „
3,869 Grane. |
Die Temperatur der Quelle fand Rühlen bei 15° R. der Luft im Schatten = 11° R.; das specifische Gewicht des Wassers fand Gmelin bei +93/4° R. = 1,0005024.
Der scharf getrocknete Mineralschlamm aus der Quelle enthält nach demselben Chemiker in 2 Grammen:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0010.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)