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(Schmid Pfalzgr. v. Tüb. Urk. 112, vergl. auch Mone Zeitschr. 5, 335) ist der älteste bekannte hiesige Schultheiß.

Das hiesige Patronatsrecht kommt gegen Ende des 13. Jahrhunderts im Besitz der Enzberg’schen Familie vor; von Konrad von Enzberg erkaufte es sammt dem bei Kapfenhard gelegenen Widem den 25. Jan. 1334 dessen Bruder, der Augsburger Domherr Engelhard (St. A.). Letzterer übergab es als Augsburger Domprobst den 23. Sept. 1360 dem Kloster Maulbronn zu einem Jahrestag, worauf am 29. Jan. 1361 der Bischof Gerhard von Speier dem Kloster die Kirche incorporirte.

Eine Frühmesse wurde den 26. Mai 1317 von dem alten Steinmar gestiftet. Einer Caplanei ertheilte im Jahr 1493 der Bischof von Speier seine Bestätigung.

Bei Weissach war ein jetzt abgegangener Ort Bonlanden (in Urk. K. Friedrichs für Kloster Maulbronn vom 8. Jan. 1156 erscheint dieses Klosters grangia de Bonenlanden); ein Wald in der Nähe heißt noch der Bonlander Wald.

Die Kirche kam mit dem Kloster Maulbronn, welchem sie im Jahr 1361 incorporirt worden war, an Württemberg, und so ist auch heutzutage der Pfarrsatz landesherrlich.

Im Besitz der oben erwähnten Burg Kapfenhard (Kaphenhart in der Maulbronner Urk. v. 1. Juli 1254) waren im 13. Jahrhundert die Herren von Enzberg gegen den Schluß desselben, namentlich Konrad der ältere von Enzberg. Seiner Wittwe Elisabeth stellte Friedrich von Nippenburg den 25. Okt. 1283 für eine Summe Geldes einen Verzicht aus auf alle Rechte und Ansprüche an die Burg Kapfenhard. Desselben Konrads Sohn Heinrich († zwischen 1294–1299) nannte sich ausdrücklich „von Kapphenhart.“ Heinrichs Wittwe Hedwig und sein Bruder Friedrich von Enzberg übergaben den 6. Mai 1299 dem Kloster Maulbronn zum ewigen Heil ihrer Seelen unter Bedingungen solche Burg.

Gefällberechtigt waren zur Zeit der Ablösungs-Gesetze von 1848/49, und erhielten in Folge der Vollziehung derselben an Ablösungs-Capitalien die Finanz-Verwaltung für Zehnten 31.236 fl. 10 kr., für sonstige Gefälle 1396 fl. 24 kr., die Pfarrei für Zehnten 15.344 fl.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0253.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)