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Das Fischrecht in der Enz und Glems gehört dem Staat, welcher es um 20 fl. jährlich verpachtet hat.

Außer den für den örtlichen Bedarf arbeitenden Gewerben befinden sich im Ort vier Schildwirthschaften, zwei Krämer, und eine Mühle mit vier Mahlgängen und einem Gerbgang.

Vicinalstraßen gehen nach Markgröningen und Ober-Riexingen; die Entfernung zur nächsten Eisenbahnstation Groß-Sachsenheim beträgt 11/2 Stunde.

Außer den schon angegebenen Einnahmen aus Weide und Pferch bezieht die Gemeinde noch etwa 100 fl. jährlich aus 40 Morgen Gemeindewaldungen und etwa 200 fl. Pacht aus Gemeindegütern; sie besitzt aber nicht nur kein Kapitalvermögen, sondern hat noch 12.000 fl. Schulden, so daß jährlich 1000–1400 fl. Gemeindeschaden umzulegen sind. Neben der an einem Deficit leidenden Stiftungspflege ist eine eigene Almosenpflege mit 6500 fl. Capital vorhanden (s. Tab. III).

Unter-Riexingen, ein ehemaliger Unteramtssitz[1], hatte seinen Ortsadel, doch hatte Württemberg schon in früher Zeit Antheil; zehen Unter-Riexinger, mit dem Schultheißen als elften an der Spitze, verschrieben sich am 26. Sept. 1396, sich von der Herrschaft Württemberg nicht mehr zu entfremden, wie dies um diese Zeit manche württembergische Orte thaten (Sattler Gr. 2 Beil. Nr. 12, Stälin Wirt. Gesch. 3, 363). Von den Herren von Riexingen kam ein Haupttheil durch Heirath wahrscheinlich an die Herren von Urbach, einen anderen Hauptheil mit der vorderen Burg trug den 20. Sept. 1437 Seifried Osterbronn von Riexingen dem Grafen Ludwig von Württemberg gegen Eignung von Zehntantheilen in Laufen und einen Hof in Horkheim zu Lehen auf (Steinhofer 2, 798). Beide Hälften erwarb Schwarzfritz von Sachsenheim, und zwar die Urbach’sche von Bernolds von Urbach sel. Kindern für 4500 fl., hierauf 1447 auch die lehnbare Hälfte von Seifried Osterbronn, und wurde von Württemberg damit belehnt. Übrigens hatten die Herren von Sachsenheim auch früher schon Güter allhier, von denen sie einiges an das Kloster Rechentshofen veräußerten, wie den 1. Mai 1379 Friz von Sachsenheim von seinem väterlichen Erbe ein kleines Gut, des Junckherrn Renhart Hepel von Sickingen Gütchen genannt (Mone 5, 81).


  1. Bezüglich der ältesten Geschichte, bei welcher sich zwischen Ober- und Unter-Riexingen nicht unterscheiden läßt, wird auf Ober-Riexingen verwiesen; eine Hauptburg der Herren von R. bestund freilich in Unter-Riexingen.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0244.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)