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Böselsberg für die neugestiftete Messe übergab (St. A.). Theile sowohl des großen, als auch des Kleinzehnten, erwarb der Spital Markgröningen im Jahr 1454 für 1212 Goldgulden von Dietrich von Bietigheim und dessen Hausfrau Elisabeth von Riexingen, und im Jahr 1457 für 430 fl. von Schwarzfriz von Sachsenheim. Einen weiteren Antheil an dem Zehnten, welchen Graf Eberhard im Bart von Schweicker Sturmfeder erkauft hatte, veräußerte derselbe im Jahr 1482 dem Kloster Rechentshofen (Steinhofer 3, 363), welches schon im Jahr 1458 einen Theil des Großzehnten als Laienzehnten von den hinterlassenen Kindern Bertholds von Sachsenheim um 1100 fl. erkauft hatte (Cleß 2b, 83), und sonst auch mehrere Erwerbungen machte (z. B. 1379 Mone 5, 81). Gerechtigkeiten hier hatte schon vor 1304 der Eßlinger Spital.

Der früheste bekannte hiesige Kirchherr, im Jahr 1287, hieß Heinrich (Mone Zeitschr. 4, 447). In Urk. vom 16. Okt. 1396 wird Agnes, geb. Gräfin von Zollern, Wittwe Schwiggers von Gundelfingen, durch ihren Bruder Graf Friedrich von Zollern-Eselsberg, Schwägerin Mechthildens, geb. Gräfin von Vaihingen, als Lehensfrau dieser Kirche erwähnt (St. A.). Im Jahr 1396 bewidmete die hiesige Gemeinde die Frühmeß in hiesiger Pfarrkirche. Den 3. Juli 1522 bewilligt K. Karl V., daß das Pfarrwidem zu S. zu Erblehen verliehen werden dürfe.

Der Pfarrsatz ist heutzutage königlich.

Gefällberechtigt waren zur Zeit der Ablösungs-Gesetze von 1848/49 und erhielten in Folge der Vollziehung derselben an Ablösungs-Capitalien die Finanz-Verwaltung: für Zehnten 23.379 fl. 46 kr., für sonstige Gefälle 6236 fl. 53 kr.; die Ortspfarrei: für Zehnten 1000 fl., und der Hospital Markgröningen für Gefälle 944 fl. 32 kr.


Untermberg.
Gemeinde III. Kl. mit 463 Einw., wor. 1 Kath. a. Untermberg, Dorf. 447 Einw. b. Schellenhof, 6 Einw. c. Die Säg-Mühle, 10 Einw., Filial von Bissingen, O. A. Ludwigsburg. Die Kath. sind nach Hohen-Asberg eingepfarrt.

Das kleine, aus mittelmäßig aussehenden Wohnungen bestehende, reinlich gehaltene Dorf, dessen Name aus „Sachsenheim unter dem Berge", wie es früher auch hieß, abgekürzt wurde, liegt 21/2 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt an dem linken Ufer der Enz, welche durch ihren Austritt öfters den in der Thalebene liegenden Gütern schadet, und bei sehr hohem Wasserstande auch dem Ort gefährlich wird. Im Rücken des Dorfs erhebt sich

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0234.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)