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Nicolaus bei dem Ort (in terminis ville Roswag. 1342. Mone 6, 328, vergl. eb. 84). Der Kirchensatz stund den Herren von Roßwaag zu; ein anderer zeitweiliger Mitbesitzer, Konrad von Wießloch, wurde im Jahr 1283 ausgekauft (Mone 2, 223); unter den verschiedenen Gliedern des Hauses Roßwaag selbst war einst über den Besitz dieses Kirchensatzes ein Streit, welcher im Jahr 1301 beigelegt wurde (Mone 5, 209). Im Juli 1301 schenkte solches Patronatrecht Rudolf von Roßwaag mit Einwilligung seiner Gemahlin und seines Bruders Burkhard, Pfarrers daselbst, dem Kloster Herrenalb, in welchem auch seine Kinder, nach der Ordensregel erzogen, Gott dienen sollten (Mone 5, 214), was P. Johannes XXII. den 1. Juli 1319 bestätigte (eb. 5, 464). Konrad von Enzberg, welcher Ansprüche an diesen Pfarrsatz machte, wurde im Jahr 1324 zum Verzicht bewogen (Mone 6, 75–83).

Durch die Reformation kamen die Patronats- und Nominationsrechte an die Herrschaft Württemberg, wie sie auch heutzutage der Krone zustehen.

In den Jahren 1652–1661 und 1693–1703 war die Superintendenz über das ganze Maulbronner Klosteramt mit der hiesigen Pfarrei verbunden, von 1703–1744, nach Abtheilung dieses Klosteramts in zwei Diözesen, über die obere dieser beiden; im Jahr 1744 wurde jedoch solche obere Superintendenz nach Dürrmenz verlegt.

Einige Güter und Rechte verkaufte das Kloster Herrenalb im Jahr 1513 dem Spital zu Gröningen.

An Württemberg, welches schon vor 1372 die Burg und Veste Neu-Roßwaag besessen hatte (s. oben), kam Roßwaag dauernd mit dem Kloster Maulbronn im Jahr 1504. Den Zoll auf der Enz bei der alten Mühlstatt unter Alt-Roßwaag dem Schloß erkaufte den 23. Dez. 1479 Graf Eberhard im Bart von Württemberg für 200 fl. rhein. von Hans von Sachsenheim und einem zweiten Hans von Sachsenheim und des letzteren Bruder Reinhart (St. A. Zollsachen).

Zur Zeit der Ablösungs-Gesetze von 1848/49 war die Finanzverwaltung gefällberechtigt, und erhielt für Zehnten einen Ablösungs-Schilling von 30.076 fl. 18 kr.


Sersheim,
Gemeinde II. Klasse mit 1149 Einw., wor. 19 Kath. – Evang. Pfarrei. Die Kath. sind auf den Michelsberg eingepfarrt.

An der Spitze eines zwischen der Metter und dem Aischbach hinziehenden Flachrückens liegt in dem weitgedehnten Flachlande,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0227.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)