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Albert (dieser öfters), Konrad, Rugger und Dietrich vorkommen, erlosch im Jahr 1355 mit Albert. In der älteren Linie nannte sich ein von Heinrich ausgehender Sohn und Enkel, beide Heinrich genannt, gleichfalls „von Grözingen“. Als Söhne des obigen Alberts des älteren blühten seit der Mitte des 13. Jahrhunderts Otto, Rudolf und Konrad, diese zwei genannt von Usenberg, und Werner (Mone 4, 435. 5, 250). Ein Nachkomme dieses Alberts war Heinrich Wohlgemuth, welcher Clara von Niefern heirathete und im Jahr 1341 starb, worauf, da sein Sohn Berthold, † vor 1351 als Bischof von Perfeteon (Mone 7, 72 ff.), geistlich geworden und sonst kein männlicher Sprosse dieses älteren Zweiges vorhanden war, die von ihm besessenen Allodien durch seine Tochter Elisabeth theilweise an die Herren von Remchingen kamen.

Erheblich war das Stammgut des Roßwaag’schen Hauses an mehreren Orten dieses Oberamtsbezirks und in dessen Umgebung (Illingen, Mönsheim), auch hatten sie eine ziemliche Anzahl Lehen zu verleihen, wie sie selbst z. B. von den Grafen von Katzenellenbogen Zehntantheile bei Bruchsal (Mone Zeitschr. 2, 469), vom Kloster Weissenburg, von diesem, wie es scheint, in der Gegend von Grötzingen (bei Durlach) später an das markgräfliche Haus Baden übergegangene Lehen trugen (Trad. Wizebur. ed. Zeuss X. 314). Nach ihrem Aussterben kam die alte Burg und das halbe Dorf an Wolf und Jacob v. Stein, die ihren Theil den 13. März 1394 an das längst schon allhier begüterte Kloster Maulbronn verkauften; die Veste Neu-Roßwaag sammt dem halben Dorf, Gütern und Rechten an Illingen, Lienzingen, Zaisersweiher, Schmiech und Schützingen gelangte, unbestimmt wie und wann, an Württemberg, welches den 20. Juni 1372 Alles für 4000 fl. an das Kloster Maulbronn unter Vorbehaltung des Öffnungsrechts verpfändete und für die Pfandsumme (außer Geleit und Wildbann) demselben den 12. August 1394 veräußerte, letzteres unter der Bedingung, daß die Burg sogleich ohne alles Verziehen niedergerissen und nie mehr aufgebaut werde (Sattler Gr. 2, 8). K. Ruprecht bestätigte dem Kloster Maulbronn diese Erwerbung Neu-Roßwaags am 3. August 1401. Genanntes Kloster rundete sich seinen Besitz immer mehr ab durch weitere Erwerbungen, welche es im 14. und 15. Jahrhundert machte, unter Anderem von Hans v. Bernhausen, von Hans Sturmfeder, v. Else, geb. Truchsessin von Höfingen (Klunzinger Gesch. der Abtei Maulbronn Regg. S. 36. 47. 50. 51), v. Bernolds von Urbach Wittwe (dieser ein Theil der Vogtei abgekauft 1455).

An hiesiger Kirche ist der älteste bekannte Pfarrer Bertoldus sacerdos in Urk. v. 1152. Auch bestund eine Kaplanei zum heil.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0226.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)