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Entfernung zur nächstgelegenen Eisenbahnstation Sersheim beträgt zwei Stunden.

Über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt s. Tabelle III. Obschon die Gemeinde jedes Jahr für die Stiftungspflege in’s Mittel zu treten hat, so ist doch der Gemeindehaushalt so geordnet, daß eine Gemeindeschadensumlage bis jetzt nicht nöthig wurde. Schulstiftungen sind zu Anschaffung von Büchern für unbemittelte Kinder vorhanden.

Das Ortswappen ist ein Nußzweig zwischen zwei sechsstrahligen Sternen.

Der Ort kommt erstmals vor um 1100, als allhier das Kloster Hirschau zwei Huben erkaufte (Cod. Hirsaug. 34b); späterhin erhielt dieses Kloster wiederholt hiesige Gütergeschenke (Cod. Hirsaug. 42a, 42b, 69a), und brachte auch 1410 und 1436 einige Güter an sich.

Von hiesigen Ortsadeligen treten auf um 1100 Untrost mit einem Sohne Luitfried (Cod. Hirsaug. 42a) u. a., um 1130 auch ein Nibelunc von N. (eb. 45a), im Jahr 1160 Konrad von N. (Nuzdorf, Wirt. Urkundenbuch 2, 133). Später erscheinen begütert die Herren von Roßwaag. Petrissa, Otto’s von Roßwaag Wittwe, verkaufte dem Kloster Maulbronn den 29. Sept. 1283 Güter allhier, welche früher Heinrich von Aurich besaß, für 10 Pfund Heller mit Willen ihres Sohnes Otto.

Durch Elisabeth, eine Roßwaag’sche Erbtochter, kamen die hiesigen Roßwaag’schen Besitzungen in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts an Hans von Remchingen, welcher 1362 und darauf auch Hans von Nußdorf heißt. Von Sigmund von Remchingen erkaufte das Kloster Rechentshofen 1/8 Zehnten in Nußdorf im Jahr 1435 für 500 fl. Sonst waren die von Bernhausen und von Lomersheim hier begütert. Elisabeth von Urbach, Wittwe Ernsts von Cröwelsau, hatte einen Antheil am Großzehnten, welchen sie dem Kloster Mönchsroth (im Oettingischen) für 135 fl. rheinisch verkaufte (St. A. Kloster Hirschau). Einen Antheil am Ort hatten auch die Truchsessen von Höfingen. Hans Truchseß von Höfingen erkaufte im Jahr 1375 von Wilhelm von Hornberg dessen hiesigen Antheil. Den 25. Jan. 1426 erhielt bei der Theilung mit seinen Brüdern Hans und Burkard, der Domprobst in Augsburg, Heinrich Truchseß von Höfingen, Güter in N. (seine Brüder Güter in Vaihingen, Rieth und Ober-Riexingen), verkaufte aber schon am 2. Febr. d. J. sein ganzes Erbe an seine Brüder. Diese verpfändeten am 14. Dez. 1433 für 100 fl. ihren Antheil an N. dem Kloster Hirschau und lösten ihn nicht wieder ein. Genanntes

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0205.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)