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wo noch wenige Grundreste sichtbar sind, ein sog. Nonnenhaus gestanden sein; ein von dem Nonnenhaus gegen Groß-Glattbach führender Weg wird der „Nonnenpfad“ genannt. Eine Anhöhe südwestlich vom Ort wird „auf der Wart“ genannt. Auf der Anhöhe 1/4 Stunde südöstlich vom Ort führte eine Römerstraße von Nußdorf her durch das Lichthölzle an der Flur „Steckhof“ vorüber nach Mönsheim; noch werden die Felder daselbst theilweise „die Straße“ genannt. Die Benennung Steckhof weist auf einen abgegangenen Wohnplatz hin, ebenso der 1/4 Stunde nördlich von Iptingen vorkommende Flurname „Birkhof“; an beiden Stellen sind übrigens keine Spuren mehr sichtbar.

Die früheste Nennung des Orts fällt in die Zeit um 1120. Um diese Zeit beschenkt Ulrich von „Ubtingen“ das Kloster Hirschau (Cod. Hirsaug. 39b); nicht viel später treten auf Erlefried von „Ubtingen“ und sein Bruder Udalrich Zeugen in einer Urk. eben dieses Klosters (ibid. 41b). Gegen Ende desselben Jahrhunderts beschenkte ein freier Herr, Ritter Ulrich von „Ubetingen“ das Kloster Maulbronn mit seiner hiesigen Burg und dem anliegenden Dorfe und sonstigen Besitzungen, und begründete hiemit einen dauernden Besitz für das Kl. Maulbronn. Am 28. Jan. 1194 bestätigte K. Heinrich VI. die Stiftung. Nach einiger Zeit reute aber den Schenkgeber, welcher sich in Maulbronn als Mönch hatte einkleiden lassen, seine Handlungsweise; er verließ das Kloster und verkaufte den Ort an einen Pfalzgrafen von Tübingen. Das Kloster klagte bei dem königlichen Gericht in Rottweil vor K. Philipp selbst, worauf der Pfalzgraf Iptingen an das Kloster zurückgeben mußte; K. Philipp seinerseits bestätigte diese Rückgabe unter dem 4. Febr. 1206 zu Eßlingen. Um 1130 beschenkte Untrost von Nußdorf das Kl. Hirschau mit einer hiesigen Wiese (Cod. Hirs. 42a).

Leibeigene allhier erkaufte Württemberg im Jahr 1384 von denen von Höfingen und im Jahr 1423 von Heinrich von Gerlingen. Das Dorf selbst kam im Jahr 1504 mit dem Kl. Maulbronn unter den Schutz von Württemberg (Besold Documenta 861), mit welchem es durch die Reformation noch enger vereinigt wurde.

Der älteste bekannte Pfarrer ist Marquard (Marq. plebanus de Uobetingen) in Urkunden von 1237 und 1254. Das Kirchenpatronat kam mit der Burg und Dorf durch obige Schenkung an das Kloster Maulbronn; dieses vertauschte es aber den 1. Febr. 1249 dem Hochstift Speier gegen das Patronatrecht in Ketsch (Remling Gesch. der Bisch. von Speier, ält. Urk. 239). Später

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0187.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)