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Württemberg die von Münchingen mit der Burg Hohenscheid und dem Dorf Hochdorf, wie der verstorbene Reinhard von Hohenberg es hatte, außer was Hans von Gültlingen davon empfing (Scheffer 34). Auf der Münchingischen Familie blieb dieses Gut als Mannlehen, ursprünglich mit hoher und niedergerichtlicher Obrigkeit, bis im Jahr 1709 Freiherr Franz Carl von Münchingen es an den Freiherrn Philipp Heinrich von Tessin, † 1728 als württembergischer Geheimerath und Kammerpräsident, verkaufte (Schilling’sche Geschl. Beschr. 385), welch’ letzterer den Besitz auf seine männlichen Nachkommen vererbte. Im Vertrag Württembergs mit den ritterschaftlichen Kantonen Kocher und Neckarschwarzwald vom 30. Oct. 1769 wurde diesen das Collectationsrecht in H. zugesichert, auch wenn das Lehen heimfiele (Cramer Wetzlar. Nebenst. 112, 601).

Hochdorf war ursprünglich Filial der seit 1348 dem Deutschorden gehörigen Kirche zu Vaihingen und wurde erst 1468 von der Mutterkirche getrennt. Im Jahr 1549 kam das Patronat und Nominationsrecht von dem Deutschorden an die von Münchingen, im Jahr 1709 an die von Tessin, die gegenwärtigen Besitzer desselben. Das Recht der Confirmation ging im Jahr 1806 von den jeweiligen Patronatsherren an die Krone Württemberg über.

Gefällberechtigt waren zur Zeit der Ablösungs-Gesetze von 1848/49 und erhielten in Folge der Vollziehung derselben an Ablösungs-Capitalien für Zehnten: die Finanzverwaltung 19.178 fl. 41 kr., die Pfarrei 15.488 fl.; für andere Gefälle: dieselbe 1108 fl. 10 kr., der Hospital Markgröningen 102 fl. 6 kr., der Freiherr v. Tessin zu Hochdorf 2679 fl. 53 kr.


Hohen-Haslach,
Gemeinde II. Kl. mit 1359 Einw., wor. 12 Kath. a. Hohen-Haslach, mit Mittel- und Nieder-Haslach, Pfarrd. 1337 Einw. b. Rechentshofen, Weiler, 22 Einw. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind auf den Michaelsberg O.A. Brackenheim eingepfarrt.

Das marktberechtigte Pfarrdorf Hohen-Haslach, auf dessen Markung sich die zwei Weiler Mittel- und Nieder-Haslach befinden, liegt 21/2 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt auf einem schmalen, nach drei Seiten steil abfallenden Vorsprung des Strombergs und ist in Folge dieser Terrainverhältnisse in die Länge gezogen zu beiden Seiten einer gekandelten, gegen Südwesten geneigten Hauptstraße hingebaut, von der nur ganz kurze Nebenstraßen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0163.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)