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Hochdorf erscheint schon frühe in den Aufzeichnungen der Klöster Lorsch und Fulda. Ersteres erhielt im Jahr 801 auf hiesiger Mark (in Hochtorpher marca) die Besitzungen eines gewissen Ruthers geschenkt, und im Jahr 811 die Kirche (basilica), Haus und Hof nebst Leibeigenen (Cod. Laur. 2 Nr. 2348. 2347, vergl. auch Nr. 2346). Der Besitz des Klosters Fulda reicht auch bis ins 9. Jahrhundert hinauf (Hohdorfe, Hohtorf. Trad. Fuldenses ed. Dronke S. 7. 22); es verdankte hiesige Güter einem Grafen Kunibert.

Im Jahr 1287 u. f. übergaben Heinrich und Wernher genannt Hopfen von Pforzheim einen halben Hof und die Nutznießung ihres Antheils am hiesigen Zehnten, den sie unter gräflich vaihing’scher Oberlehensherrlichkeit von Eberhard von Söllingen als Afterlehen trugen, welchen aber jetzt Graf Konrad von Vaihingen vom Lehensverband losgab, unter gewissen Bedingungen an das Kl. Herrenalb (Mone Zeitschr. 2, 237. 383. 464). Eben diesem Kloster eignete Graf Eberhard von Württemberg im Jahr 1397 den von Gottfried von Mönsheim erkauften Zehnten, welchen genannter von Mönsheim von der Herrschaft Württemberg zu Lehen getragen (Steinhofer 2, 542). Unter den von der Grafschaft Vaihingen herrührenden württembergischen Activlehen kommen vor: 12 Malter Roggengeld und 3 Pfund Heller, welche Bernhart der Altinger in der Mitte des 14. Jahrhunderts muthete (Sattler Gr. 4, Beil. Nr. 61. S. 269).

Das hiesige adelige Gut gehörte zum Complex des Lehens Hohenscheid, über welches die Oberlehensherrlichkeit mit der Grafschaft Vaihingen an Württemberg überging. Auf der Burg Hohenscheid saß ein danach benanntes Adelsgeschlecht, welches am Ende des 13. Jahrhunderts (erstmals Reinhard den 11. Nov. 1271 in Urk. Graf Konrads von Vaihingen) und im Anfang des 14. vorkommt; es gehörte zur Familie der Fleiner von Altenburg (1302. 1307. Renhardus, Albertus et Marquardus fratres de Hohenschaidt liberi quondam Alberti dicti Flyneri de Altenburg. Beschr. des O.A. Canstatt 135). Am 21. Juli 1344 erhielt Renhard von Hohenscheid halb Erdmannshausen von den Grafen Eberhard und Ulrich zu Württemberg verliehen (Sattler Gr. 1, Beil. Nr. 104). Einige Zeit darauf empfing zu Lehen Albrecht zu Hohenscheid Renhards sel. Sohn „Hohenscheid die Burg und was sein Vater ihm und seinen Geschwistrigen zu Hochdorf gelassen hat; die Lehen rühren von Vaihingen.“ (Sattler Gr. 4, Beil. Nr. 61 S. 269). Nachdem diese Familie erloschen war, belehnte den 20. Nov. 1390 der genannte Graf Eberhard von

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0162.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)