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Gutes Trinkwasser liefern fünf Pump- und ein Schöpfbrunnen, wenn auch bei sehr trockener Witterung einzelne nachlassen, in hinlänglicher Menge; nördlich am Ort fließt der Glattbach vorüber, und überdieß sind gegen Feuersgefahr zwei Wetten angelegt. Zunächst am Ort lag ein 73 Morgen großer Weiher, der in den 1820er Jahren trocken gelegt und in Wiesen verwandelt wurde, ferner bestand im sog. Rohr, 1/4 Stunde südlich vom Ort, ein weiterer 7 Morgen großer Weiher, der schon gegen 100 Jahre trocken liegt. Außerhalb des Orts sind mehrere immerfließende Quellen vorhanden, wie im Rohr, im Birkenbrunnen (Bürgbrunnen), in den Osterwiesen, im Aischbach, im Schweinen- und Mühlthälchen; von der letzteren Stelle wird das Wasser nach Vaihingen geleitet, um dort drei Brunnen zu speisen. Auch befinden sich auf der Markung fünf periodisch fließende Quellen (Hungerbrunnen), die nur in ganz nassen Jahrgängen Wasser führen.

Der Boden der Markung des Weilers besteht im Allgemeinen aus einem fruchtbaren, tiefgründigen Diluviallehm, gegen den Bartenberg wird derselbe thonig, und am Hang gegen das sog. Steinmäurach tritt ein weißlichter Thon (Schlaisboden) auf. Im Rohrthälchen lagert Moor und Torfgrund; früher daselbst angestellte Versuche auf Torf lohnten sich nicht, weil der Torf zu viele erdige Theile enthält. Die ergiebigsten Äcker liegen hinter der Kirche, am Riexinger Weg etc.

Die klimatischen Verhältnisse sind günstig, nur ist die Markung etwas weniger geschützt, als die von Ensingen, daher auch zuweilen Frühlingsfröste dem Obst, namentlich in tiefer gelegenen Stellen, schaden, während es auf den Anhöhen gut gedeiht. Hagelschlag kam früher öfters, seit dem Jahr 1838 aber nicht mehr vor.

Der landwirthschaftliche Betrieb steht auf der gleichen Stufe wie zu Ensingen (s. oben), jedoch ist der Repsbau bedeutender und die Brache wird nur zu 2/3 eingebaut. Die höchsten Preise eines Morgens Acker sind 300 fl., die mittleren 200 fl., und die geringsten 100 fl.; die Wiesenpreise aber bewegen sich von 200 bis 400 fl. per Morgen. Getreide wird nicht nur an Händler und Bäcker im Ort selbst, sondern auch in das Großherzogthum Baden in großer Ausdehnung abgesetzt. Der Wiesenbau ist etwas geringer als in Ensingen, namentlich erzeugen die Wiesen in dem sog. Rohr zuweilen saures Futter. Die durchgängig zweimähdigen Wiesen, von denen 15 Morgen bewässert werden können, ertragen durchschnittlich per Morgen 18 Centner Heu und 9–10 Centner Öhmd. Weinbau wird nur auf etwa 10 Morgen, die am Bardenberg

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0129.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)