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welche beide Benennungen auf ehemalige Befestigungen hindeuten.

Die älteste, noch bei Trithemius († 1516) vorkommende Schreibweise des um 1100 erstmals genannten Ortes ist Eberdringen; die früheste Kenntniß desselben verdankt man dem Schenkungsbuch des Klosters Hirschau, welches im 12. Jahrhundert theils hier selbst (Cod. Hirsaug. 42a. 47a. 48b. 63b. 69a) theils von hiesigen Ortsadeligen anderwärts Güter erhielt.

Als solche, gegen Hirschau wohlthätige Herren von Eberdingen erscheinen in genannter Zeit z. B. Schwigger und Eggehard von E. und des ersteren zwei Söhne Simon und Schwigger (a. a. O. 42b); ferner kommen vor Luitfried von E. (eb. 43b. 45b) u. a. (eb. 67b). Heinrich von E. war im Jahr 1319 Schultheiß zu Pforzheim (Mone Zeitschr. 5, 466).

Die frühesten Dienstherren waren die Grafen von Calw; in dieser Eigenschaft zeigt sich wenigstens im 12. Jahrhundert Graf Adalbert von Löwenstein aus gräflich calwischem Nebenzweig (Cod. Hirs. 42b).

Der älteste bekannte hiesige Pfarrer ist Heinricus plebanus in einer Kloster Maulbronner Urkunde vom 5. Januar 1250.

Im Besitz hiesiger Äcker erscheint bereits im Jahr 1304 der Eßlinger Spital.

Im Jahr 1356 verkaufte Dietrich von Lomersheim Edelknecht seinen Kirchensatz und Zehnten zu E. und das hiezu gehörige Widdum, wie solches seine Vordern an ihn gebracht, an Fritz von Urbach und seine Brüder für 60 Florentiner Goldgulden (Gabelkh.). Oberlehnsherren waren die Grafen von Eberstein (1373 Sept. 26 Gr. Wilhelms zu Eberstein Lehenbrief für Fritz von Urbach über den Kirchensatz zu E. St.-A. unter Kl. Hirschau). Am Schluß des 14. und im 15. Jahrhundert trugen von derselben Grafenfamilie die Herren von Liebenstein zu Lehen allhier den Kirchensatz sammt Zugehörden, Widdum, ein Drittheil der Vogtei des Dorfes, die obere Mühle u. a., überhaupt alle Ebersteinischen Güter daselbst (Lehenbriefe von 1427. 1440. 1474. 1491. 1503); Albert von Liebenstein hatte diesen Kirchensatz im Jahr 1391 im Streit mit Johann Truchseß von Höfingen u. a. erhalten. Im Jahr 1511 verkaufte Heinrich von Liebenstein seinen Antheil am Orte mit Kirchensatz, großem und kleinem Zehnten an das Kloster Hirschau für 6000 fl. (Trithem. Annal. Hirsaug. 2, 673).

Als das ebengenannte Kloster wegen dieses „zum Theil mit etwas Obrigkeit ihm zuständigen“ Ortes von der österreichischen Zwischenregierung in Württemberg wegen der Türkenhilfe hart angelegt

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0119.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)