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bis zur pfälzischen Grenze begleitet wurde, den 23. August 1548 und den 28. Juni 1550. – In Kriegszeiten hatte die Stadt durch Durchzüge Vieles zu leiden.

Zu den unglücklichen Schicksalen der Stadt gehören auch mehrere Brandfälle, von welchen dieselbe betroffen wurde: Im Jahre 1291 brannte die Stadt ganz ab. Im Jahr 1617 den 1. Nov. entstand eine Feuersbrunst, welche in wenigen Stunden 116 Häuser und Scheunen in Asche legte; mehrere tausend Scheffel Getreide, 846 Eimer Wein und viele andere Vorräthe gingen zu Grunde, so daß der Schaden auf 119.300 fl. geschätzt wurde. Im folgenden Jahr den 9. Oktober brannten 28 Gebäude nebst Kirche ab. (S. Joh. Val. Andreä im Anhang seiner Memoralia). Am 17. (27.) August 1693 Nachts ging im Wirthshaus zur Krone Feuer aus, dessen Verbreitung die in der Gegend gelegenen französischen Truppen beförderten und zur Plünderung benützten. Um 10 Uhr des folgenden Vormittags lagen 279 Häuser in Asche und nur noch ungefähr 20 nebst dem Schlosse waren übrig. Der Schaden wurde zu 600.000 Reichsthaler berechnet. Im August 1784 wurden in der Hauptstraße etwa 30 Gebäude ein Raub der Flammen.

Zur Zeit der Ablösungsgesetze von 1848/49 war die Finanzverwaltung gefällberechtigt, welche in Folge der Vollziehung derselben an Ablösungs-Capitalien für Zehnten 55.409 fl. 54 kr., für andere Gefälle 3855 fl. 59 kr. erhielt.


Aurich.
Gemeinde III. Kl. mit 699 Einw., worunter 3 Kath. – Ev. Pfarrei. Die Kathol. sind nach Hohen-Asberg eingepfarrt.

Der nicht große, aus meist kleinen, jedoch freundlichen Gebäuden bestehende Ort, liegt 1/2 Stunde südwestlich von der Oberamtsstadt in dem schroff und tief eingefurchten Kreuzbach-Thale, so zwar, daß ein Theil desselben zu beiden Seiten des Kreuzbaches in der schmalen Thalebene, der weit größere Theil aber an den gegen Norden ziemlich stark geneigten rechten Thalabhang hingebaut ist. Obgleich diese abhängige Lage den Verkehr einerseits etwas erschwert, so trägt sie andererseits zur Reinlichkeit des Orts wesentlich bei, indem die größtentheils gekandelten Ortsstraßen bei starken Regengüssen abgeflößt und die Unreinigkeiten dem Bach zugeführt werden. Die Ansicht des hinter Obstbäumen versteckten, in dem stillen freundlichen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0107.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)