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ein Bildstock, im rein germanischen Geschmack gut gearbeitet, welcher auf der vorderen Seite ein Ecce homo, auf der Rückseite aber das von der heil. Veronica gehaltene Schweißtuch enthält. 1

Das Wappen der Stadt ist im goldenen Felde ein auf vier blauen Bergspitzen stehender rother gekrönter Löwe mit blauer Zunge (altes Wappen der Grafen von Vaihingen) und über demselben ein schwarzes vierzinkiges Hirschhorn (vom württembergischen Wappen). Solches wurde ihr im Jahr 1530 auf dem Augsburger Reichstag von K. Karl V. ertheilt. Früher war das Stadtwappen ein rother Kolben in goldenen Feldern, und seit die Stadt württembergisch geworden war, daneben ein aufrechtes schwarzes Hirschhorn (S. Württ. Jahrbücher 1854 II. S. 200).

Geschichtliches. Vaihingen kommt erstmals unter den Orten vor, an welchen das Kloster Fulda schon im 9. Jahrhundert, wo nicht bereits früher, begütert war und zwar allhier hauptsächlich durch die Mildthätigkeit eines Grafen Kunibert; die älteste Schreibung ist „Feingen, Fehingen“ (Traditiones Fuldenses S. 7. 22 ed. Dronke). Der hiesigen Burg (castrum Vehingen) wird ums Jahr 1113 erstmals gedacht (Cod. Laur. 1, 222). Sie gab einem berühmten Grafengeschlechte den Namen und dem Orte, welcher sich unter ihrem Schutze angesiedelt hatte, in früher Zeit ein solches Ansehen, daß er schon im 13. Jahrhundert zur Stadt emporblühte. Im Jahr 1339 württembergisch geworden, wurde Vaihingen bald ansehnlich erweitert und besser befestigt. Einmal traf die Stadt das Loos, verpfändet zu werden, übrigens nicht auf lange, im Anfang des 15. Jahrhunderts an Wolf von Wunnenstein. Eine beträchtliche Einnahme brachte der Herrschaft der hiesige Zoll (Reyscher Samml. 17a, 18. 23); er diente unter anderem zum Pfand, welches Graf Eberhard im Bart seiner im Jahr 1473 geehlichten Gemahlin Barbara für deren Morgengabe verschrieb (Steinhofer 3, 390). Auch das Geleite mag viel abgeworfen haben; solches wird bereits im Jahr 1349 erwähnt, in einer Übereinkunft vom 3. Mai d. J. zwischen den Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg einerseits und den gleichnamigen zwei Grafen Ulrich von Helfenstein andererseits (Reg. Boic. 8, 160).

Der älteste bekannte hiesige Schultheiß, in der Mitte des 13. Jahrhunderts, hieß Markward; sein Nachfolger war Konrad Spiegel (1265 Okt. 26 Cuonradus scultetus, Marquardus quondam scultetus, Albertus Kalthisen cives de Vehingen. Mone Zeitschrift 1, 358; 1277 Dez. 1 Cunradus scultetus meus de

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0104.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)