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in Pennsylvanien und 130 Pf. Sterling beschenkt, in der neuen Welt sein Glück machen, als ihn unter den Vorbereitungen zur Abreise im Jahr 1693 zu Rotterdam der Tod ereilte.

Johann Georg Essig, geb. den 22. Febr. 1645, Sohn des Stadtschreibers, in Tübingen in der Theologie gebildet, Klosterpräceptor in Blaubeuren, 1683 Pädagogarch zu Stuttgart, 1685 erster Rector des neu errichteten Gymnasiums, um dessen Gründung und Aufblühen er viel Verdienst hatte. Er erhielt 1704 den Titel eines Prälaten von St. Georgen und starb den 6. Okt. 1705. Seine „kurze Einleitung zur allgemeinen weltlichen Historie“ erhielt großen Beifall und wurde zehnmal neu aufgelegt.

Wilhelm Gottlieb Tafinger, geb. den 4. Mai 1691, studirte in Tübingen Theologie, wurde Hofprediger in Stuttgart 1729, Consistorialrath 1734, Abt in Herrenalb 1738, in Adelberg 1742, und starb den 23. Juli 1757. Er besorgte das 1742 herausgegebene württembergische Gesangbuch, welches auch Lieder von ihm enthält.

Tobias Gottfried Hegelmaier, geb. den 30. Juli 1730, in Tübingen in der Theologie gebildet, Professor in Bebenhausen 1761, Decan und Professor der Theologie in Tübingen 1776, gestorben den 13. April 1786. Ein Mann von liberaler Denkungsart, der zwischen Altorthodoxen und Neuerern die Mittelstraße hielt, ein beliebter Prediger und fleißiger Schriftsteller.

Jakob Friedrich Abel, geb. den 9. Mai 1751, Sohn des Oberamtmanns, studirte in Tübingen Theologie, wurde 1772 Professor auf der Solitüde an der Militärpflanzschule (der nachherigen Universität, Akademie in Stuttgart), mit welcher er 1775 nach Stuttgart übersiedelte. Im Jahr 1790 wurde er Professor der praktischen Philosophie in Tübingen, 1811 Prälat und Generalsuperintendent in Oehringen, und Vorsteher des Seminars in Schönthal, 1823 Generalsuperintendent in Reutlingen mit dem persönlichen Wohnsitz in Stuttgart, gestorben den 7. Juli 1829. Ein Mann von vortrefflichem Charakter, tüchtiger Lehrer und Philosoph, auch als philosophischer Schriftsteller ausgezeichnet (Paulus, Sophronizon Jahrg. 11, 29–38).

Karl Eberhard Wächter, geb. den 23. Nov. 1753, in der Karlsacademie gebildet, 1807 Geheimer Oberregierungsrath, 1811 Staatsrath, 1816 Geh. Rath, 1826 in den Ruhestand versetzt, gestorben den 24. Juli 1829 (Nekrolog der Deutschen 1829. II. 577).

Karl Johann Friedrich Roth, geb. den 23. Jan. 1780, Sohn des hiesigen Präceptors (nachherigen Professors in Stuttgart), studirte in Tübingen die Rechte, wurde 1802 Rathsconsulent in Nürnberg, 1810 k. bayr. Oberfinanzrath in München, 1828–1848 Präsident des k. bayrischen evangelischen Oberconsistoriums, 1850 Staatsrath und starb zu München den 21. Jan. 1852. Durch seine Doctordissertation de re municipali Romanorum, seine geschichtlichen Abhandlungen und seine Reden, in der bayrischen Akademie gehalten, erwarb er sich einen schriftstellerischen Namen.

Die Einwohner sind im Allgemeinen gesund und kräftig, von nicht besonders ansehnlicher, etwas gedrungener Statur; epidemische Krankheiten, namentlich Schleim- und Nervenfieber, die früher sehr häufig waren, kommen in neuerer Zeit seltener vor, was man hauptsächlich dem Öffnen der Stadtmauern zuschreibt, wodurch der Zutritt frischer Luft begünstigt wird. Die Einwohner zeigen großen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 094. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0094.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)