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Besitzungen hin wurde im Jahr 1562 das Amt Sachsenheim errichtet. (Die weitere Eintheilung s. oben I. 5.)

Alle Bestandtheile des jetzigen Oberamts kamen den 18. März 1806 zum Kreis Ludwigsburg. Aus den im Jahr 1805 der württembergischen Oberherrlichkeit unterworfenen ritterschaftlichen Besitzungen wurden den 28. März 1807 drei bald wieder im Oberamt aufgegangene Patrimonialämter gebildet: 1) Rieth, Nußdorf und Eberdingen, 2) Hochdorf, 3) Unter-Riexingen. Durch die Decrete vom 20. Dezember 1806 und 25. April 1807 wurde das Amt Sachsenheim, die Klosterhofmeisterei Rechentshofen mit dem Oberamt Bietigheim (nachherigem Oberamt Besigheim), das Stabsamt Mühlhausen mit dem Oberamt Vaihingen vereint und letzterem noch Unter-Riexingen vom Markgröninger Amte zugetheilt. Den 26. April 1808 kam zum Oberamt Vaihingen: Groß- und Klein-Sachsenheim, Sersheim, Untermberg, Rechentshofen und Freudenthal, von denen das letztere den 27. October 1810 an das Oberamt Besigheim abgetreten wurde, wogegen das Oberamt Vaihingen damals Weissach vom OA. Leonberg und Roßwaag vom OA. Maulbronn erhielt. Den 6. Juli 1842 durch Groß-Glattbach und Iptingen (frühere Orte des OA. Maulbronn) vergrößert, erhielt das OA. Vaihingen seinen jetzigen Bestand. Den 27. Oktober 1810 wurde solches der Landvogtei an der Enz und den 18. Nov. 1817 dem Neckarkreis zugetheilt.


2. Kirchliche Verhältnisse.

Vor der Reformation gehörte der Bezirk zum Bisthum Speier, und zwar theils zu dem Landcapitel Vaihingen, welches dem Archidiaconat des Dreifaltigkeitstifts zu Speier zugetheilt war, theils zu dem Landcapitel Pforzheim, welches unter dem Archidiaconat St. Guido zu Speier stund. Die Orte des Landcapitels Vaihingen waren: Vaihingen, Aurich, Ensingen, Enzweihingen, Hochdorf, Hohen-Haslach, Horrheim, Klein-Glattbach, Leinfelden, Nußdorf, Ober- und Unter-Riexingen, Rieth, Roßwaag, Sersheim, Sachsenheim, Weissach, und wohl auch Eberdingen, Ensingen (welche beiden Orte im Register bei Würdtwein nicht genannt sind); die Orte des Landcapitels Pforzheim: Groß-Glattbach, Iptingen, Mühlhausen (Würdtwein Subsid. 10, 342. 335).

Die Reformation wurde im größten Theil des Bezirks 1535 unter Herzog Ulrich durch Schnepf eingeführt. In der Synodalordnung Herzog Ulrichs von 1547 wurde aus den Ämtern Vaihingen, Markgröningen, Bietigheim und Asberg ein Decanat gebildet (Sattler Herz. 3 Beil. Nr. 80 S. 277).

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 073. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0073.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)