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1449 davon getrennt und zur Pfarrkirche erhoben wurde. Die Heiligenpflege der Upfinger Capelle kommt 1408 mit der Erwerbung einer Wiese zu Baldeck vor; 1446 kaufte sie von Hans Truchseß von Bichishausen und seinen Söhnen Albrecht und Hans deren Drittheil des Zehnten zu Zainingen. Die Truchseßen von Bichishausen waren zu Upfingen selbst begütert; 1346 schenkte Ulrich Truchseß, gesessen zu Stöffeln, dem Kloster Zwiefalten einen Hof zu Upfingen. Dieses Kloster hatte schon 1170 von dem Mönche Otto von Urach (3 mansus) Güter zu Upfingen zum Geschenk erhalten (Sulger I. p. 142) und gelangte allmählig zu einem ansehnlichen Besitzstand in dem Orte; 1441 verträgt es sich mit seinen Maiern daselbst, deren eine große Anzahl aufgeführt wird und erläßt ihnen die Drittheiligkeit der Güter. Die Maier verpflichten sich dagegen zu Handlohn und Weglöse. Auch die Carthause Güterstein hatte Besitzungen zu U., namentlich besaß sie eine Ziegelhütte daselbst, die jetzt nicht mehr vorhanden ist. Übrigens machte Upfingen einen Bestandtheil der Grafschaft Urach aus, und die Upfinger bezahlten bis auf den heutigen Tag Frohngelder für das Heuen und Öhmden der Hofwiesen zu Urach. Durch den Vertrag von 1750 kamen auch die Zwiefalter Gefälle an Würtemberg. Im dreyßigjährigen Kriege wurde U. gänzlich zerstört. Sulg. I. 171.


27. Wittlingen mit Hohen-Wittlingen und Georgenau.

a. Wittlingen, ein evang. Pfarrdorf auf der Alp, 5/4 St. südöstlich von Urach, mit 512 Einw. Der große Zehnte gehört dem Staat, einen kleinen Antheil daran und den kleinen, den Heu- und Öhmd-Zehnten hat die Pfarrey zu beziehen. Die Grundgefälle betragen 244 fl., woran mehrere Stiftungspflegen kleine Antheile haben.

Der Ort liegt in einer Vertiefung gegen das Föhrenthal auf einem Basaltlager. Es hat ein Rath- und Schulhaus und eine Schildwirthschaft. Die Pfarrkirche soll ehemals oben im Ort gestanden haben und die jetzige Kirche

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_214.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)