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Kirchen zu Wittlingen und Gruorn ausgegangen zu seyn scheinen. Noch heißt der Steig, über den der Geistliche von da nach Gruorn ging, „der Pfaffensteig.“ Das hohe Alter von Seeburg und seiner Kirche wird durch die S. 5. angeführten Urkunden von den Jahren 770 und 777 bewiesen. Sehr frühe kommen auch schon Herren von Seeburg zum Vorschein. Ein Graf Wigmann von Seeburg, der um’s Jahr 1050 lebte, hatte eine Tochter des Herzogs Otto III. Namens Gisela zur Gattin. Neugart. Episc. Const. p. 367. Zu gleicher Zeit wird auch ein Wilhelm von Seeburg angeführt, der „Pannherr zu Seeburg“ genannt wird. Crusius II. 610. Steinhofer II. 38. Ob sie aber von unserem Seeburg gewesen seyen, bleibt noch sehr ungewiß. Sicherer sind die nachfolgenden späteren Besitzer von Seeburg: 1326 verkauft Mechtild von Seeburg ein Gut zu Hochberg an das Kloster Zwiefalten (Sulger II. 173); 1387 verkauft Hans von Seeburg Gülten zu Rietheim an Würtemberg; eben daselbst und zu Trailfingen, Wittlingen Merstetten verkauft 1396 Bernhard von Seeburg Güter und Rechte, und in demselben Jahre dessen Schwester, die häufig vorkommende Bertha oder Betha von S., an Graf Eberhard v. W. alle ihre Güter, so sie von ihrem Bruder Hansen von S. ererbt, nämlich zu Trailfingen 1/9 des großen und kleinen Zehnten sammt der Vogtey, Umgeld und eigenen Gütern, Gülten und Zinsen, 3 Hölzer und 7 Tagwerke Holzmäder in dem Hardt, dazu die Landgarbe, Holz und Feld, halb zu Ölwangen, Gülten aus den 4 Mühlen im Mühlthal (zu Seeburg), Güter und Zinse zu Rietheim sammt dem halben Gericht, auch Güter und Leute zu Marsteten (Merstetten) Trailfingen, Wittlingen, Dettingen, Stetten, Hausen ob Schelklingen, Magolsheim, Gruorn, Suntheim, Kohlstetten, Oberstetten, Melchingen, Grabenstetten, Hausen unter Honau, Pfullingen, Buttenhausen, Cappushausen und Lonsingen um 600 Pfund. Zu diesem Kauf gaben 1399 Kraft von S. und seine Schwester ihre Genehmigung. Bald nach der Theilung von W. im J. 1442,

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_207.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)