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die beyden Erzbischöfe Hanno und Wezelo oder Werner. Egilolfs Söhne waren: Egino und Rudolph, die Erbauer von Achalm, und der Erzbischof Cuno oder Conrad von Trier. Die Grafen von Pfullingen und die Grafen von Achalm gehören also Einem Hause an; sie wechselten nur den Namen mit dem Sitze. Daß auch die Grafen von Urach aus dem Hause entsprossen sind, ist schon bey Urach näher gezeigt worden.

Rudolph, der Bruder Eginos oder Egons, der in der Mitte des 11ten Jahrhunderts lebte, ist der erste, der erweislich mit dem Namen eines Grafen von Achalm vorkommt. Zwar sprechen Crusius und Andere von viel ältern Grafen von Achalm, von Grafen, welche bis in’s 4te Jahrhundert hinauf reichen, und eben solche Grafen findet man auch in Inschriften zu Zwiefalten, welche Sulger in seinen Annalen mittheilt. Allein diese Angaben alle halten durchaus keine Prüfung aus, und was die Zwiefalter Inschriften betrifft, worauf manche einen so großen Werth gelegt haben, so bekennt Sulger selbst, daß dieselben erst kurz vor seiner Zeit (er schrieb 1698) verfertigt worden seyen.

Egino starb vor seinem Bruder und kinderlos während des Baues von Achalm, s. o. und Urach. Rudolph dagegen zeugte mit der Gräfen Adelheid, einer Tochter des Grafen Luithold von Mümpelgart und Wülflingen,[1] 7 Söhne, und 3 Töchter. Sie waren nach der Ordnung, in der sie Ortlieb aufführt:

1) Cuno, der Mitstifter des Klosters Zwiefalten. Er kommt urkundlich zum erstenmal 1056 vor, da ihm K. Heinrich III. kurz vor seinem Tode den Bischof Gebhard von Regensburg, der sich gegen ihn empört hatte, in Verwahrung übergibt. Er hatte von dem mütterlichen Erbe die Burg Wülflingen im Thurgau erhalten, und wurde darum und weil er sich gemeiniglich dort aufhielt, häufig auch Graf von Wülflingen oder Graf von Achalm und Wülflingen genannt. Unter dem Namen Cuno Comes de Achalm et Wulfelingen wurde er 1063 auf dem Reichstag zu Worms

  1. Neugart Episc. Const. p. 355. Sulger Ann. Zwif. I. p. 11. Würt. Jahrbücher, 1826. H. 2. S. 386.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_179.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)