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einigemal, namentlich in den Jahren 1281 und 1289 auf der Burg, dort betrauerte er auch den Tod seiner Gemahlin Anna (Sulger I. S. 251). Auch den Nachfolger Rudolphs, den Kaiser Adolph findet man 1293 auf der Burg, und dessen Gemahlin Imagina verweilte dort in demselben und im folgenden Jahre. Nach Trittheim begab sie sich von da aus nach Stuttgart und wohnte dort der Taufe einer Tochter des Grafen Eberhard v. W. bey (vergl. Sattler Gr. I. S. 29) und bey Besold lesen wir noch eine Urkunde – Datum Achalme anno Dni 1294, worin sie sich der Klosterfrauen zu Pfullingen annimmt.

Kaiser Ludwig bestätigte 1323 neuerdings den Grafen Ulrich III. v. W. in dem Besitze der Burg Achalm und Stadt Reutlingen mit Zugehör, (d. heißt Schultheißenamt, Zölle, Umgeld und Mühlgeld,) und die Churfürsten des Reichs gaben 1330 ihre Zustimmung dazu. Aber in dem Frieden bey Schorndorf 1360 mußten die Grafen Eberhard II. und Ulrich IV. gegen Kaiser Karl IV. auf die Burgen Achalm und Hohenstaufen Verzicht leisten. Der Kaiser überließ 1366 beyde Vesten seinem Tochtermann, dem Erzherzog Albrecht von Östreich. Karl hatte nämlich seiner Tochter Elisabeth 10.000 Schock Prager Groschen als Heirathgut verschrieben, und gab nun dem Tochtermann dafür Achalm und Hohenstaufen zum Pfand. Albrecht und sein Bruder Lupold aber verpfändeten den Besitz wieder 1370 an Johann und Wilhelm

    Schutz der Nonnen zu Pfullingen. Besold D. r. II. p. 334. Auch vor- und nachher kommen Reichsvögte von Achalm vor: 1240 übergab K. Conrad IV. die Klosterfrauen zu Weil bey Eßlingen in den Schutz des Vogts von „Ahhalme“ Besold mon. virg. p. 446. Ein solcher Vogt war auch wohl jener Adelbert von Achalm, der 1159 dem Kloster Weissenau den Zehnten zu Bernloch schenkte, und in einer Urkunde des Klosters vom Jahr 1161 Advocatus in Cholstetten genannt wird. Nach alter Sitte nannten sich diese Vögte von dem Amtssitze und führten wohl auch den Titel davon. So kommt Albrecht von Hohenberg mehrmals unter dem Namen Albrecht von Achalm vor. Jener Graf Albert von Achalm, der 1300 die Nicolai-Kirche zu Reutlingen erbaute, war Albert von Rechberg, ebenfalls Vogt oder Burggraf von Achalm. Nach Sulgers Annalen (I. 121) war um’s Jahr 1151 ein Graf Adelbert von Dillingen Vogt von Achalm. S. u.

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_174.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)