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vorbeygehenden Flüßchen Ach, Achatz, jetzt Echatz, her, indem sie ihn durch Ach-Halm (Helm) erklären, „gleichsam als wäre der Berg und die Veste der Helm und Schild des Achatzthals.“ [1] Eine andere Erklärung, die sich nicht weniger empfiehlt, gibt der verstorbene Archivrath Leichtlen [2] indem er den Namen durch Aichel (Aiguille) eine gewöhnliche Benennung für Bergspitzen, erklärt, wobey wir noch bemerken, daß der Name Achalm gemeiniglich noch vom Volke Achel gesprochen wird, und daß die Spitzen von Ähren noch Agel genannt werden.

Nur kurze Zeit war die Burg im Besitze des Achalmischen Geschlechtes, schon mit Rudolphs Söhnen erlosch der Stamm, wie wir nachher sehen werden, und noch vor dem gänzlichen Erlöschen wurde Achalm einem Tochtersohn Rudolphs, dem Grafen Werner von Grüningen überlassen. Nach Werners Tod, wenn nicht schon vorher, scheinen die Welfen in den Besitz der Burg gekommen zu seyn; denn 1164 flieht der Herzog Welf VII. aus der Schlacht bey Tübingen auf „seine Burg Achalm.“ Wie diese dazu gelangten, ob in Folge der Schirmsvogtey, welche sie nach dem Tode des Grafen Cuno von Achalm im Jahr 1093 über das Kloster Zwiefalten erhielten, oder wie sonst, bleibt ungewiß. Den Welfen folgten als deren Erben die Hohenstaufen im Besitze. Der letzte Hohenstaufische Sprosse, der unglückliche K. Conradin, versetzte nach der noch vorhandenen Original-Urkunde die Burg – „bona nostra in Achalm et Reutlingen“ – im Jahr 1262 an den Grafen Ulrich mit dem Daumen von Würtemberg [3]. Kaiser Rudolph zog allen Umständen nach die Pfandschaft wieder ein, und verlieh Achalm als Reichsvogtey seinem Schwager dem Grafen Albrecht von Hohenberg.[4]. Rudolph selbst verweilte

  1. Sulger l. c. I. p. 3. Man wird hierbey an den Namen des oben erwähnten Waldbezirks Hohenschild erinnert.
  2. Schwaben unter den Römern. Freyburg 1825. S. 171.
  3. Vergl. die Beschreibung des Oberamts Reutlingen S. 98.
  4. In einer Urkunde vom 1. Nov. 1274 empfiehlt der Kaiser dem Grafen als dem Advocato terrae (Landvogt) insbesondere den
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_173.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)