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5. Egon V. auch Egon mit dem Bart, und später Egon d. ä. genannt, ist wahrscheinlich der Sohn des Vorigen. Er steht als Zeuge in einer Urkunde K. Friedrichs I., gegeben zu Eßlingen 1181, wodurch der Kaiser das Kloster Denkendorf in seinen Schutz nimmt,[1] und in einem Entscheidebrief des Herzogs Friedrichs von Schwaben über einen Streit zwischen Conrad von Heiligenberg und dem Kloster Salmansweil vom Jahr 1185[2], sodann aber in mehreren Urkunden. In einer Urkunde vom Jahr 1215, wodurch K. Friedrich II. dem Kloster Lorch seine Freyheiten bestätigt, so wie in mehreren andern späteren Urkunden kommt er mit seinem Sohne gleichen Namens vor, und nennt sich zur Unterscheidung vom diesem „comes Egino senior de Urach.“ Egon d. ä. hatte Agnes, die Tochter Herzogs Bertholds IV., zur Gemahlin, und vermehrte durch diese Heirath den Glanz und das Besitzthum seines Hauses in hohem Grade. Als sein Schwager Berthold V., der letzte Zweig des Zähringischen Hauptstammes, 1118 kinderlos starb, waren Agnes und ihre Schwestern Anna, Gemahlin des Grafen Ulrich von Kyburg, die Haupterben des Zähringischen Gutes. Agnes erhielt Freyburg im Breisgau und die beträchtlichen Güter auf dem Schwarzwalde, Anna dagegen die Güter in Helvetien und Burgund. Indeß mußte um das Erbtheil der Agnes noch gekämpft werden. Es traten nämlich gegen dasselbe auch Kaiser Friedrich II. und das verwandte Haus der Herzoge von Teck mit Ansprüchen auf, und der Kaiser griff in beyder Namen zu, nachdem letztere sich für ihre angeblichen Rechte mit einer Geldsumme von ihm hatten abfinden lassen. Darüber entstand ein heftiger Kampf: die Grafen von Urach, Vater und Sohn, griffen zu den Waffen und der Kaiser fand es bald gerathen, sich zu Ulm mit ihnen zu vergleichen. Der Kaiser machte durch Erlaß aus Hagenau vom 6. Sept. 1219 die Aussöhnung bekannt und stellte am 19. Sept. eine Urkunde über die Vergleichspunkte aus. Die Hauptpunkte waren:

  1. Besold Docum. rediv. p. 456. Schöpflin Hist. Zar. Bad. T 1. 222.
  2. Herrgott, Geneal. Habsb. T. II. p. 196. Schöpflin I. c.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_132.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)