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befindet. Sie öffnet sich in einem engen Loche, durch welches man nur hineinkriechen kann, erweitert sich aber nach innen alsbald, und zieht dann in einer Breite von 3 bis 4 Fuß und in einer zunehmenden Höhe bis auf 40 Fuß ungefähr 25 Schritte, ansteigend in den Berg hinein. In der Mitte findet man ein muschelförmiges Becken, in welchem sich das an den Wänden herabrieselnde klare Wasser sammelt. Drey weitere, übereinander stehende Becken sind ganz von Tuff so ausgefüllt, als ob das aus denselben überfließende Wasser im Fluße versteinert worden wäre. Unter der Höhle strömt zuweilen ein kleiner Bach hervor.

Auf der Höhe der Aichhalde, 2056 P. Fuß über der Meeresfläche, liegen die s. g. Höllenlöcher und Heidengräber, senkrechte tiefe Löcher und Spalten des Jurakalks, die sich von der Oberfläche in unbekannte Tiefen hinabziehen.

Die Wassergrotte im Eckis, am Aichhaldenberge bey Urach. Ein niederer Gang, an dessen Ende man etlich und zwanzig Stufen hinaufsteigt, führt in diese ziemlich hoch gewölbte Grotte. In einem von der Natur gebauten – von Menschen aber eingedämmten 20 Eimer fassenden Kasten tritt hier der starke Ursprungsquell hervor, der theils die Brunnenwerke der Stadt speist, theils zur Seite in rauschendem Falle nach der Elsach abfließt.

Die Brühlhöhlen. In dem hintern Brühl hinter der Festung Urach bei dem Wasserfalle steht eine hohe Tuffsteinwand, worin sich verschiedene Höhlen befinden, die aber, wie die Seeburger Höhlen, manchen Veränderungen unterworfen sind, weil auch hier Tuffsteine gebrochen werden.

Das Höllenloch auf dem Dettinger Roßberge, am Ende der s. g. Roßfelder-Steige, 2244 P. Fuß über der Meeresfläche. In dem Felsenkranze des hohen Roßbergs beobachtet man mehrere Klüfte und Spalten; die bedeutendste davon ist das s.g. Höllenloch, eine tiefe, zum Theil senkrechte Felsenspalte.

Die Gönnigers Höhle, eine kleine Felsenhöhle in der Nähe des Höllenlochs, die sich bald verengt und weiter in den Berg hineinzieht.

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 029. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_029.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)