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Weiterhin hat man ungefähr 15 bis 16 Fuß an einem schnell abfallenden Felsen hinabzusteigen, und kommt dann in eine Halle, die 8 Schritt breit und eben so lang und etwa 30 Fuß hoch ist. Hier hat man den tiefsten Punkt der Höhle erreicht, der ungefähr 50 Fuß tiefer, als der Eingang liegen mag. Zur Rechten in der Halle führt eine Öffnung in eine hohe aber schmale Spalte, in der man nicht weiter fortkommen kann. Dagegen führt die Halle links in ein Gewölbe, von dem zwey, gleichwohl schmale, Äste aufsteigen, in deren einem man noch ungefähr 60 Fuß weit vorrücken kann, worauf man wieder in eine Art von Grotte gelangt, von der wieder weitere aber unzugängliche Verklüftungen ausgehen. Die Länge der Höhle, von dem Eingange bis hieher, beträgt 390 Fuß. Aus der Beschreibung ergibt sich, daß sie mehr in engen Gängen und Spalten, als in großen Hallen besteht, und daß nur eine einzige Halle von einigem Umfang darin ist. Man findet verschiedenartige Tropfsteinbildungen in der Höhle, aber weder in dieser, noch in anderer Beziehung kann sie mit einer Nebelhöhle oder mit einer Sontheimer Höhle verglichen werden. Es wird behauptet, daß die Höhle unter dem Jägerhause durchlaufe, und wirklich hört man darin auch das Dreschen in der Scheune desselben so deutlich, als ob man unmittelbar unter der Tenne stände.

Nach der gemeinen Sage soll die Schillershöhle über eine halbe Stunde weit fortlaufen, und die Burgen Wittlingen und Baldeck sollen mittelst derselben eine unterirdische Verbindung gehabt haben.

Das Steffensloch, nicht weit von der Schillershöhle. Der Eingang liegt an der Vorderseite des Burgfelsens von Hohen-Wittlingen im Jurakalk in ziemlicher und unzugänglicher Höhe, so daß man auf einer Leiter hinaufsteigen muß. Der innere Raum hat ungefähr den Umfang einer Tenne. Es erzeugt sich darin viel Mondmilch.

Die Seeburger Höhlen. In dem Kalktuffe zu Seeburg sind von Zeit zu Zeit schon ansehnliche Höhlen aus

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 027. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_027.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)