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Die Pferdezucht ist unbedeutend und die Zahl der Pferde beschränkt sich auf etwa 20 Stücke.

In gutem Zustande ist die mit einer Kreuzung von Simmenthaler- und Neckarschlag sich beschäftigende Rindviehzucht, zu deren Unterhaltung zwei Farren aufgestellt sind. Im Herbste wird das Vieh noch auf die Wiesen getrieben.

Die Schweinezucht (halbenglische Race) erlaubt einen Verkauf an Ferkeln und namentlich an Mastschweinen.

Die Zucht des Geflügels und der Bienen ist nicht von Belang.

Das Fischrecht im Neckar hat die Gemeinde, welche es um 1 fl. jährlich verpachtet.

An Stiftungen sind 298 fl. 40 kr. vorhanden, unter diesen befinden sich 75 fl., deren Zinse zu Papier, Schulbüchern und Wecken für die Schulkinder verwendet werden; ferner 125 fl., wovon die Zinse unter die Ortsarmen zur Vertheilung kommen.

Auf der etwa 1/8 Stunde nordwestlich vom Ort gelegenen Flur „Betmauer“ soll eine Kapelle gestanden sein; man entdeckte daselbst schon Grundmauern und zunächst dabei kommt die Flurbenennung „hinter den Höfen“ vor. Die Vermuthung, daß hier ein römischer Wohnplatz stand, liegt sehr nahe, um so mehr, als zunächst dieser Stelle die von Altenburg herkommende Römerstraße über die sogen. Höräcker nach Oferdingen führte.

O. ursprünglich Onfridingen geschrieben, 1275 als Oevridingen (Freiburger Diöcesanarchiv 1, 77), 1291 (s. u.) als Uofridingen vorkommend, erscheint am frühesten gegen Ende des 12. Jahrhunderts; Graf Liutold von Achalm-Urach († 1098), dessen Haus den Hauptbesitz hatte, beschenkte mit der halben hiesigen Kirche das Kloster Zwiefalten, welches um 1100 von Eberhard von Schelklingen noch ein Viertel an dieser Kirche erhielt. Zugleich mit diesen Kirchentheilen erhielt das Kloster auch Güterschenkungen und eine weitere kam aus den Händen eines gräflich achalmischen Dienstmannes noch hinzu. (Ortlieb und Berthold bei Pertz. Script. 10, 74. 98. 106. 117. 119).

In der Mitte des 14. Jahrhunderts trug Rüdinger von Rieth hiesige Klostergüter zu Lehen.

Von Ortsadeligen kommen vor im Jahr 1291 ein Hermann (Mone Zeitschr. 14, 111), im 14. Jahrhundert Fritz und Utz.

Einen zur Hohenbergischen Herrschaft Wildberg gehörenden Hof nebst Haus trug in der Mitte des genannten Jahrhunderts Fritz von Lustnau und dessen Sohn Heinz von Graf Burkhard von Hohenberg

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 446. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_446.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)