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9, 211. Bei Ortlieb – schrieb 1135 – in Pertz Script. 10, 73 lautet der Name Mieringen).

M. und Rübgarten besaßen die Herren von Wildenau und zwar ursprünglich wohl als pfalzgräflich tübingisches Lehen. Am 27. Okt. 1301 verkaufte Konrad Vol von Wildenau die Vogtei in M. an das Kl. Pfullingen, welches sie am 17. Sept. 1471 an den Grafen Eberhard im Bart abtrat für Befreiung von Schatzung, Landschaden und Diensten (Besold Virg., 354). Haupttheile des Ortes gehörten in der Mitte des 15. Jahrhunderts dem Reutlinger Bürger Eberhard Bächt, welcher sie am 26. April 1452 an das Kl. Pfullingen (St. A.) und um dieselbe Zeit an den Grafen Ludwig den j. von Württemberg und dessen damals noch minderjährigen Bruder, den eben genannten Grafen Eberhard, verkaufte.[1]

Ein hiesiger Pfarrer Burkhard kommt vor um 1100 (Pertz Script. 10, 99), am 6. April 1324 ist Heinricus dictus de Strasberg sacerdos rector ecclesie in Möringen bei der Stiftung der Kaplanei in Jettenburg.

Der Kirchensatz ging zu Lehen von den Grafen von Hohenberg und kam 1381 mit der Herrschaft Hohenberg an Österreich. Damals waren die Herter damit belehnt. Noch am 5. Oktober 1440 belehnte der römische König Friedrich Kraften von Dürmenz als Träger seiner ehelichen Hausfrau Anna Herterin mit dem „Kirchenlehen und einem Zehnten gelegen auf den Herderen zu Möhringen,“ und einigen Gütern daselbst (Schmid Mon. Hohenb. 870). Anna Herterin verkaufte dies an Eitel Kraft von Gamerschwang, welchem Herzog Albrecht von Österreich den 30. Dez. 1446 und 31. Jan. 1447 über Kirchensatz, Laienzehnten, einen Hof und zwei Sölden in M. Belehnung ertheilte, aber bereits am 27. December 1448 das Lehen eignete, worauf genannter von Gamerschwang den 24. Febr. 1449 den großen Zehnten, den Kirchensatz, den Burgstall mit dem Garten dabei, 1/4 der Vogtei und des Gerichts, auch zwei Höfe an das Kloster Pfullingen verkaufte. Dieses Kloster inkorporirte die Pfarrkirche gleich im Jahr 1450.


  1. Das „Dorf“, das „wir umb Eberhart Bähten Bürgern zu Rütlingen erkouft“, war „in der Vintschaft und Kriege zwischen Hansen von Rechberg und den Stetten begriffen“ gewesen und „die armen Leute [Unterthanen] daselbs schenkten an sölichem Kouff 200 fl. zu Stür umb des Willen, das sie uß Sorgen und in unsern Schirm kommen“, sagt Graf Ludwig in seinem und seines minderjährigen Bruders Namen in einer Urkunde vom 19. Apr. 1455. Städtisches Archiv in Reutlingen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 437. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_437.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)