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gut und wird durch einen Farren nachgezüchtet. Einiger Handel mit Vieh und Milchverkauf findet statt.

Einige Ortsbürger lassen den Sommer über 180 Stück Bastardschafe laufen; die Wolle kommt nach Metzingen.

Schweinezucht findet statt und die Ferkel werden nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern auch zum Verkauf gezogen; auch gemästete Schweine werden zum Theil nach außen verkauft.

Von dem gezogenen Geflügel wird ein kleiner Theil an Händler abgesetzt.

Die ohnehin nicht bedeutende Bienenzucht ist im Abnehmen.

Das Stiftungsvermögen beträgt 1411 fl., darunter sind 75 fl. besondere Stiftungen, deren Zinse alljährlich am Johannisfeierlag auf Anschaffung von Brod für die unbemitteltsten Gemeindeglieder verwendet werden.

Nördlich vom Ort führt auf der Höhe eine alte Römerstraße, in welche eine weitere, von Walddorf herkommende nordöstlich von Häßlach eingeht.

Im Gemeindewald, zunächst am Hochsträß, befinden sich zwei Grabhügel.

Die hohe und vogteiliche Gerichtsbarkeit gehörte den Pfalzgrafen von Tübingen und kam 1342 mit der Stadt Tübingen an Württemberg.

Besitzungen hatte das Kloster Hirschau, welche es im 14. und 15. Jahrhundert an die Herren von Schilling verlieh. Am 20. December 1450 verschrieben sich Hans und Ostertag von Lustnau gegen den Abt Wolf von Hirschau, daß das Höflein zu H. nach ihrem Tode an das Kloster fallen sollte.

Vor Zeiten war H. zu 2/3 nach Walddorf, zu 1/3 nach Schlaitdorf eingepfarrt (Binder 405); jetzt ist der Ort ganz Filial von Walddorf.


Hagelloch
mit Rosenau, Hof,

Gemeinde III. Klasse mit 579 Einwohnern. – Evangelische Pfarrei. 1 Stunde nordwestlich von Tübingen gelegen.

Der freundliche, nicht große Ort liegt am südlichen Saume des Schönbuchs in einem sanft in die Hochfläche sich einsenkenden, gegen Osten geneigten Seitenthälchen des Weilerbachthales. Zwischen den einfachen Bauernhäusern, die sich zerstreut und unregelmäßig an den zum Theil gepflasterten und gekandelten Straßen lagern, treten die das ganze Dorf umschließenden schönen Obstbaumwiesen herein. Das Dörflein

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 387. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_387.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)