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sein Recht in Dettenhausen (den jährlichen Bezug von 1000 Käsen, 4 Schweinen, 2 Ochsen u. s. w.) an das Kloster Hirschau (Cod. Hirs. 29 a), welches in der Folgezeit den Ort sein Eigenthum nennen konnte (oppidium Tettenhusen, nostro monasterio proprietatis titulo pertinens, um 1298. Mone Zeitschr. 14, 455). Die Vogtei blieb bei den Grafen von Tübingen, bis am 28. April 1298 Graf Eberhard von Tübingen, sein Vogtrecht und die damit verbundenen Einkünfte, Dienstbarkeiten und alle ihm und seinen Vorfahren zu Dettenhausen zustehenden Rechte und Gerechtsame an das Kloster Bebenhausen um 80 Pf. H. verkaufte, wogegen aber für die Einwohner von Dettenhausen die bisher genossenen Beholzungs- und Weidrechte im Schönbuch auch fernerhin ungeschmälert bleiben sollten. Das Kloster Hirschau gab – vorbehältlich seines hiesigen Eigenthumsrechts – die Zustimmung zu diesem Verkauf, indem es zugleich die jährlich von seinen hiesigen Leuten zu zahlende Vogtgebühr festsetzte; Graf Rudolf von Tübingen, Bruder des Grafen Eberhard, bestätigte denselben am 21. April 1299 unter Verzichtung auf alle eigenen Ansprüche. (Schmid, Urk. 68–70; Mone a. a. O. 14, 454 bis 456, 460.) Späterhin tritt der hiesige Kloster Hirschauer Besitz immer mehr zurück; doch konnte dieses Kloster noch am 23. Dec. 1455 hiesige Gülten an Württemberg austauschen.

Auf unbekannte Weise war in der Mitte des 14. Jahrhunderts ein Haupttheil von Dettenhausen an den Herzog Reinold von Urslingen gelangt. Dieser Herzog verkaufte solchen nebst Waldenbuch etc. am 14. Sept. 1363 an die Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg. Der Ort kam zum Oberamt Böblingen, bei welchem er bis 1811 verblieb.

Ursprünglich Filial von Weil im Schönbuch erhielt Dettenhausen erst 1798 einen eigenen Pfarrer.


Dörnach,

Gemeinde III. Klasse mit 211 Einw. – Evangelisches Dorf, Filial von Pliezhausen. 3 Stunden nordöstlich von Tübingen gelegen.

Auf der Hochebene zwischen dem Neckar- und dem Schaichthale, in einer sanften gegen Süden geneigten Mulde liegt zwischen Obstbäumen und fruchtbaren Ackergeländen das freundliche Dörflein, und als herrlichen Hintergrund erblickt man von ihm aus die ganze Kette der Alb, vom Hohenstaufen bis zum Hohenzollern. Die zum Theil stattlichen Häuser lagern sich zerstreut und unregelmäßig,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 364. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_364.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)