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ließ, beschenkte dieses Kloster mit Grund und Boden (Berthold a. a. O. 105). Ein Paar Huben des Klosters Hirschau, etwa im 11. Jahrhundert, von Burkhard von D. demselben vergabt, kamen durch Kauf gleichfalls an das Kloster Zwiefalten (Cod., Hirs. 69 a, Berthold a. a. O. 108) und letzteres machte noch ins 15. Jahrhundert hinein allda Erwerbungen. – Hiesiger Besitz des Klosters Bebenhausen wird 1229 unter dessen Witthumsgütern aufgeführt (Wirt. Urk. Buch 3, 253). Ein Viertel des Zehnten vergabten ebendahin im Jahr 1282 Friedrich von Gomaringen und dessen gleichnamiger Sohn, wozu der freie Herr Schwigger von Blankenstein, von dem es zu Lehen rührte, seine Zustimmung ertheilte. (Mone Zeitschr. 3, 426), – Vor 1323 war auch das Dominikanerinnenkloster Offenhausen allhier begütert, welches damals seinen Besitz an Konrad von Schwärzloch verkaufte. (Mone Zeitschr. 20, 224).

Die Kirche war zwar blos Kapelle mit einer Frühmesserei (Schmid 399), Filial der Kirche zu Weilheim, welche, im Besitz der andern Hälfte derselben, Rechte auf die ganze geltend machen wollte. Die Zwiefalter Mönche machten zwar die Probe des kalten Wassers, um sich zu versichern, daß sie Recht hätten und fanden die Entscheidung zu ihren Gunsten (Berthold a. a. O. 99); gleichwohl kam die Sache lange nicht zum Austrag und wurde endlich durch einen Vergleich beigelegt, der in der Hauptsache zu Gunsten der Pfarrei Weilheim lautete. (Hdschr. der k. öff. Bibl. in Stuttg. theol. Fol. Nr. 211, Bl. 132b.)

Mit Tübingen wurde der Ort 1342 württembergisch. Die Güter des Klosters Zwiefalten, welches schon um 1620 seine Mühle an Joh. Joachim von Grünthal, Obervogt in Tübingen, veräußert hatte, kamen durch Vertrag vom April 1750 nach ihrem damaligen Bestand ebenfalls an Württemberg.

Im Jahr 1466 wurde das Filial zur Pfarrkirche erhoben. Nach der Reformation gingen mit der Besetzung der hiesigen Pfarrei mancherlei Änderungen vor. Bald wurden die berühmtesten Männer als Pfarrer angestellt, bald wurde nur ein Vicarius gesetzt, öfters aber auch mit dieser Pfarrei die Special-Superintendenz bald über das Tübinger- und Bebenhäuser-Amt zugleich, bald über das erstere allein verbunden. (Binder 402). Das Patronat über Weilheim und das Filial D. erkaufte der Tübinger Spital 1441 von der Gräfin Henriette von Württemberg, welche es von Jakob Herter von Dußlingen und Herter von Herteneck erworben hatte; derselbe

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 356. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_356.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)