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denen die begütertste 140 Morgen, die am wenigsten begüterte 30 Morgen Grundeigenthum besitzt.

An Alterthümern sind zu nennen altgermanische Grabhügel auf der Kirnberg-Ebene, bei der Mauterswiese und südöstlich von Waldhausen. Nördlich von Bebenhausen wurden römische Münzen, Gefässefragmente etc. aufgefunden.

Ursprünglich gräflich Tübingisch ging der Ort (seit ein paar Jahrhunderten ein bloßer Hof) theils mittelbar, theils unmittelbar an das Kloster Bebenhausen über. Einen Theil, welcher – wohl durch Heirat mit einer Tübinger Gräfin – an die Grafen von Zollern gekommen war, hatte das Kloster Hirschau um 1105 von einem Grafen Friedrich (sicherlich von Zollern) ertauscht. (Cod. Hirs. 35 b.) Güter des Vogtes Friedrich von Gomeringen und den Antheil des Klosters Blaubeuren, welches ohne Zweifel dessen Stifter, die Tübinger Grafen, damit beschenkt hatten, erkaufte das Kloster Bebenhausen, jene im Jahr 1270, diesen im Jahr 1271 (Mone Zeitschr. 3, 213. 216). Geschenkt erhielt Bebenhausen von dem Grafen Rudolf von Tübingen, dem Enkel des Stifters dieses Klosters, am 5. August 1274 (nicht 2. August 1270, s. Württ. Jahrb. 1855, b. 176) all dessen hiesigen Besitz (cuncta praedia in oppido W. et omnia jura advocatie inibi habita) und am 28. August 1276 die anstoßende, für Holzfällung und Weiden taugliche Anhöhe Gaisbühl (Mone 3, 214. 322). Im Tausch erwarb es hiesige Zehnten 1283 von der Tübinger Pfarrkirche. (Eb. 3, 432.)


Degerschlacht.

Gemeinde III. Klasse mit 382 Einw., worunter 12 Katholiken. Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Reutlingen eingepfarrt. 21/2 Stunden östlich von Tübingen gelegen.

Der mittelgroße Ort hat eine angenehme freie Lage auf der Hochfläche zwischen dem Echaz- und dem Neckarthale. Die hübschen Bauernhäuser, die sich ziemlich regelmäßig an den zwei den Ort durchkreuzenden Straßen lagern, sind von Gemüsegärtchen und schönen Obstbaumwiesen freundlich umgeben, wozu die in der Ferne aufsteigende blaue Kette der Alb, sichtbar vom Hohenstaufen bis zum Hohenzollern, einen großartigen Hintergrund bildet. Außerhalb der Baumwiesen breiten sich dann fruchtbare Ackerflächen aus. Die Straßen sind noch nicht gekandelt, doch in gutem Zustande. Die gelbgetünchte Kirche liegt in der Mitte des Dorfes und bildet ein Rechteck; diese Gestalt erhielt sie im Jahre 1681. Von ihren spitzbogigen Fenstern ist nur eines übrig;

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_349.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)