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als Nebenamt übertragen wurde. Nach dem Abgang Prof. Helferichs wurde Alb. Schäffle, bisher Mitredakteur des schwäbischen Merkurs, als sein Nachfolger berufen. Der seit Mohls Ausscheiden nicht wieder besetzte Lehrstuhl des Staatsrechts wurde 1863 durch K. Fricker besetzt, der zuerst als besoldeter Privatdocent eintrat, und 1865 zum ordentlichen Professor ernannt wurde.

In der philosophischen Fakultät haben wir folgende Veränderungen anzuführen. 1855 wurde Prof. Reiff, der seit 1840 lehrte, zum Ordinarius ernannt; in dem folgenden Jahre wurden E. Meier († 1866) und Rud. Roth, welche 1847 und 48 zu außerordentlichen Professoren vorgerückt waren, ebenfalls ordentliche Professoren, der erstere für semitische Sprachen, der letztere für Sanskrit. Christ. Walz, seit 1836 ordentlicher Professor der klassischen Philologie, starb 1857 und in demselben Jahre auch Alb. Schwegler, der seit 1844 Privatdocent, 1848 zum außerordentlichen Professor der Philologie ernannt worden war. Zum Ersatz für Walz wurde nun Oberstudienrath Hirzel in Stuttgart als ordentlicher Professor berufen, und zugleich Sigm. Teuffel, der schon 1849 als außerordentlicher Professor der Philologie angestellt worden war, zum Ordinarius ernannt. Zur Verstärkung der Lehrkräfte für klassische Philologie und Archäologie wurde im Frühjahr 1860 Konrad Bursian aus Leipzig als außerordentlicher Professor berufen, der aber 1864 nach Zürich abging. Da bald darauf Hirzel zum Rektoramt des Gymnasiums übertrat und nur eine außerordentliche Professur beibehielt, wurde zum Ersatz Ad. Michaelis aus Greifswalde als ordentlicher Professor der klassischen Philologie und Archäologie berufen. Ein neu errichteter Lehrstuhl für Ästhetik und Literatur wurde 1844 durch Fr. Vischer besetzt, welcher schon seit 1836 in Tübingen gelehrt hatte; 1855 folgte derselbe einem Rufe nach Zürich, und einige Jahre nach seinem Abgang wurde K. R. Köstlin, der bisher außerordentlicher Professor in der theologischen Fakultät gewesen war, zum außerordentlichen und 1863 zum ordentlichen Professor der Ästhetik ernannt. 1866 wurde Vischer wieder zurückberufen und ihm zugleich ein Lehrauftrag an der polytechnischen Schule in Stuttgart ertheilt. Im Jahr 1866 wurde W. Holland, der bisher Privatdocent gewesen war, zum außerordentlichen Professor der romanischen und germanischen Literatur ernannt. J. H. Fichte, welcher im Jahr 1842 von Bonn berufen worden war, trat im Jahr 1863 in Ruhestand, und für ihn wurde Christoph Sigwart, bisher Professor am Seminar zu Blaubeuren, zunächst provisorisch, dann 1865 definitiv als ordentlicher Professor der Philosophie angestellt.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_306.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)