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ernannt worden ist, und durch Dr. Zöppritz, der sich 1865 für Physik habilitirt hat, neuestens aber einem Rufe nach Gießen gefolgt ist.

Es bleibt uns noch übrig einige Veränderungen nachzutragen, die in den letzten Jahrzehenten in den verschiedenen Fakultäten vorgekommen sind und aus denen der jetzige Personalstand hervorgegangen ist. In der evang. theologischen starb Chr. Friedr. Schmid, der seit 1826 ordentlicher Professor der praktischen Theologie gewesen war, im Jahr 1852, und an seine Stelle trat der bisherige Dekan Christ. Palmer; für alttestamentliche Theologie wurde in demselben Jahre G. Fr. Oehler angestellt, welcher acht Jahre vorher von dem Seminar in Schönthal nach Breslau berufen worden war. Durch den im December 1860 erfolgten Tod Baurs, der bis in den Sommer des genannten Jahres gewirkt hatte, erlitt die Fakultät einen großen Verlust. Sein Nachfolger wurde der bisherige Hofkaplan und Oberkonsistorialrath K. Weizsäcker.

In der juridischen Fakultät wurde im Jahr 1856 durch die Pensionirung Warnkönigs, der 1844 für römisches Recht und Kirchenrecht berufen worden war, ein Ordinariat erledigt, welches 1857 dem Professor Rob. Römer übertragen wurde; für Köstlin wurde in demselben Jahr Oberjustizrath Geßler zum ordentlichen Professor ernannt, dem auch 1864 die Kanzlerwürde verliehen wurde. Der Lehrstuhl des nach Berlin berufenen Professor Bruns wurde durch G. Mandry, Assessor am Stadtgericht in Stuttgart, wieder besetzt. In demselben Jahre machte der Tod des Professors Michaelis und der Abgang Kanzler Gerbers nach Jena eine Neubesetzung des deutschen Rechts und Kirchenrechts nöthig, für welche Fächer Richard Dove aus Berlin und F. Thudichum aus Gießen berufen wurden. Als Dove im Herbst 1865 einem Rufe nach Kiel folgte, wurde zum Ersatz für ihn Professor v. Meibom aus Rostock berufen. Die durch Geibs Tod im Jahr 1864 entstandene Lücke wurde durch die Ernennung des bisherigen Privatdocenten Seeger zum außerordentlichen Professor und Fakultätsmitgliede ausgefüllt. An die Stelle Wetzell’s (s. oben) wurde 1866 Alois Brinz aus Prag berufen.

In der staatswirthschaftlichen Fakultät haben sich folgende Veränderungen ergeben. Nach dem Tode des Professors der Landwirthschaft Göritz im Jahr 1854 folgte demselben der bisherige Gutspächter Weber; der durch den Tod von W. L. Volz erledigte Lehrstuhl der Technologie wurde in der Art wieder besetzt, daß dem Professor der Physik Ed. Reusch der Lehrauftrag für dieses Fach

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_305.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)