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8) Sichardt’sche Stiftung zum Besten neuverheiratheter armer Eheleute und der Armut überhaupt, mit 4000 fl. Grundstocksvermögen.

9) König Karls Stiftung von 800 fl. zu Freistellen für arme Bürgerssöhne am Gymnasium (mit der Stiftungspflege vereinigt).

Familienstiftungen.

1) Wolfgang Frisch’sche Familienstiftung, mit 600 fl. Grundstocksvermögen.

2) Epppert-Sturm’sche Familienstiftung, mit 1385 fl. Grundstocksvermögen.

3) Dr. Hehl’sche Familienstiftung, mit 7000 fl. Grundstocksverm.

4) Samuel Kölle’sche Familienstiftung, mit 800 fl. Grundstocksvermögen.

Kirchen- und Schulpflege.

a) Kirchenpflege; für diese besteht keine besondere Verwaltung, sie ist mit der Stiftungspflege vereinigt.

b) Schulpflege. Der Aufwand für Gymnasium und Realschule wird von der Stadtpflege mit Beiträgen des Staats, der Stiftungspflege und der Amtskorporation bestritten.

Die Bestreitung des Aufwandes für die Volksschule liegt der Stadtpflege ob. Die Stiftungspflege trägt zur Besoldung der Lehrer Einiges bei.

Katholische Schule (s. oben).

c) Schulfonds. Es besteht:

1) ein Schulfonds der Realschule mit einem Grundstocksvermögen von 900 fl. in verzinslichen Kapitalien;

2) ein Schulfonds für die Volksschulen mit einem Grundstocksvermögen von 4035 fl. in verzinslichen Kapitalien.

Außer den schon angeführten Anstalten für Zwecke der Wohlthätigkeit nennen wir noch:

1. Die im Jahr 1815 gegründete Kinderbeschäftigungs-Anstalt, welche, nachdem die Knabenklasse schon im Jahr 1823 eingegangen, in eine Näh- und Strickschule für Mädchen abgetheilt ist.

Arme, und diese bilden die Mehrzahl, erhalten unentgeltlichen Unterricht, Vermögliche bezahlen ein mäßiges Lehrgeld.

Auch Fremde aus der nächsten Umgebung finden, soweit die Umstände es zulassen, Aufnahme.

Die Anstalt ist immer stark besucht; das Haus, in welchem dieselbe sich befindet, gehört dem Spital.

Der Aufwand wird gedeckt aus den Zinsen von 3214 fl. gestifteten Kapitalien und von 8654 fl. 33 kr. aus früherer Zeit herrührenden

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_261.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)