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Neckar sich verbindet und im Jahr 1862 korrigirt und gerade geführt wurde, trocknet nicht selten ganz aus; nach starken Regengüssen oder wenn der Schnee schnell abgeht, lauft sie jedoch stark an und bringt bedeutende Massen von Geschieben bis in die Nähe ihrer Einmündung, um sie hier abzulagern.

Von der Steinlach geht in der Nähe des Bläsibads ein Arm, der Mühlbach, ab, der unterhalb der Neckarbrücke in den Neckar mündet. In den Mühlbach fließt 1/8 Stunde südlich von der Stadt der Landgraben.

Hinter dem Armenhaus (Gutleuthaus) besteht ein kleiner Weiher, in welchem Fische gezogen werden.

Brücken: die Neckarbrücke, welche über den Neckar und den Mühlbach (alter Neckar genannt) führt; sie ist von Stein mit 5 flach gesprengten Bögen und halbachteckigen erkerartigen Austritten auf den Pfeilern und wurde in den 1480er Jahren an der Stelle einer hölzernen erbaut, 1489 vollendet. Nachdem sie durch mehrere Überschwemmungen und namentlich durch die Eisgänge in den Jahren 1824 und 1825 bedeutend schadhaft geworden war, mußte sie mit namhaftem Kostenaufwand im Jahr 1827 ausgebessert werden.

Über die Steinlach führen zunächst der Stadt 2 Brücken, die eine von Stein mit 2 Pfeilern für die Landstraße nach Hechingen, die andere mit 2 steinernen Pfeilern und sonst von Eisen konstruirt für die Eisenbahn. Die Unterhaltung der beiden Brücken hat der Staat.

Zwischen der Neckar- und der Steinlachbrücke führt ein gemauerter Straßendamm mit 2 Haupt- und 3 kleineren Durchlässen; die Unterhaltung desselben ist gegenwärtig in Unterhandlung.

Innerhalb der Stadt führen kleinere steinerne Brücken über den Ammerkanal: beim Gymnasium, beim Museum, eine in der Grabenstraße, eine beim Kornhaus, die sog. krumme Brücke beim Spital, eine am Hagthor und eine vor dem Hagthor; sie werden sämtlich von der Stadt unterhalten.

Über die eigentliche (alte) Ammer führen: eine Brücke beim Universitätsgebäude, eine beim Schmiedthor und eine für Fußgänger unfern der nordwestlichen Ecke der Stadt; ihre Unterhaltung hat ebenfalls die Stadt zu bestreiten.

Außerhalb Etters sind 2 steinerne Brücken bei Schwärzloch, die eine über die Ammer, die andere über den Ammerkanal angelegt, ferner eine beim Gutleuthaus und eine auf dem Wöhrd in der Akazienallee; eine hölzerne fahrbare Brücke führt über den Weilerbach.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_242.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)