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Früchte angestellt, welche nach einer Reihe von Jahren zusammengestellt werden sollen.

7) Die Farrenschausektion besorgt auf Vereinsrechnung die jährliche Farrenschau und den zeitweise je nach 3 Jahren wiederkehrenden Einkauf von tüchtigen Farren im Simmenthal, welche versteigert werden und wobei der Verein die Einbuße leidet. Der Verein sucht außerdem die Viehzucht durch Preise, welche für schöne Exemplare aller Nutzvieharten ertheilt werden, zu heben. Die Errichtung eines Farrenmarktes in Tübingen, sowie der Ankauf von Oldenburger Stutenfohlen steht in Aussicht.

Außer dem Angeführten sucht der Verein sich nützlich zu machen durch Vermittlung aller Arten von Saatfrüchten und Sämereien, durch Ausleihung von werthvolleren Werkzeugen und Maschinen an Einzelne, denen die Anschaffung solcher zu schwer fallen würde. Bis jetzt ist derselbe im Besitz eines Schrauben- oder schweren Rajol-Pflugs und einer Brabanter-Egge, eine Sämaschine steht in nächster Aussicht; ebenso werden zur Vervollkommnung und zur Verbreitung besserer Geräthe Preise an Schmied- und Wagnermeister gegeben, auch wird durch Verlosungen, welche mit den landwirthschaftlichen Festen verbunden werden, für Verbreitung derselben gesorgt.

Daß die Thätigkeit des Vereins eine sehr nützliche ist, dafür spricht außer dem Angeführten die immer zunehmende Theilnahme an demselben.

e. Anstalten für Handel und Verkehr.

1. Eisenbahnen.

Die am 15. Oktober 1861 eröffnete Oberneckarthalbahn tritt von Reutlingen durch das Echatzthal herkommend bei Kirchentellinsfurth in das Neckarthal und in den Bezirk ein, zieht sich von da entlang dem Neckar über die Markungen der Gemeinden Kirchentellinsfurth, Kusterdingen, Lustnau, Tübingen, Weilheim und Kilchberg, wo sie den Bezirk verläßt, nach Rottenburg. Ihre Länge im Oberamtsbezirk beträgt 1,6 Meilen, ihr Fall auf der ganzen Strecke etwa 70′. Zwei eiserne Brücken, die eine über die Blaulach bei Kirchentellinsfurth, die andere über die Steinlach bei Tübingen, sind die einzigen Kunstbauten auf dieser Strecke.

Stationen haben: Kirchentellinsfurth (dessen Bahnhof übrigens auf der Markung Wannweil liegt), Tübingen und Kilchberg.

Seit Spätjahr 1866 ist eine weitere Eisenbahn im Bezirk in Angriff genommen, welche von Tübingen abzweigend über die Markungen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_177.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)