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gehörigen Hilfsgewerben ein. Zu nennen ist vor allen die Verlagshandlung von Laupp und Siebeck, hervorragend durch den Verlag wissenschaftlicher Werke; unter den vier Buchdruckereien mit zusammen 36 Arbeitern verdienen besondere Erwähnung die von H. Laupp und Fr. Fues.

Die Buchbinderei ist durch 19 Unternehmer mit 17 Gehilfen vertreten, welche in ihrem Fach sehr Tüchtiges leisten. Ein weiterer Industriezweig, der seine Blüthe, gleich dem Buchhandel, der Universität verdankt, in dem aber auch Ausgezeichnetes geleistet wird, ist die Fabrikation chirurgischer Instrumente, vertreten durch Dubois, Fischer, Bäuerle. Von den mechanischen Werkstätten liefern die von Erbe und Keinath optische und physikalische Instrumente; die von N. Martin Kochherde, Gartenmöbel, Bettladen, Wasch- und andere Haushaltungsmaschinen, Bügeleisen etc.; in der von Genkinger werden Thüren-, Laden- und Fensterbeschläge fabricirt, in der von Flaschner Kurz eiserne Kühlapparate.

Als Besonderheit verdienen Erwähnung: die Fabrikation von Kegel- und Billardkugeln (Händle); von Deckelgläsern aller Art (Böckmann und Händle); feinen Meerschaumarbeiten (Botzenhardt), Stempel und Stempelpressen (Graveur Müller, der diese Artikel für alle Postanstalten des Landes liefert); die Fabrikation feiner Töpfergeschirre für Kinderspiele, Puppenküchen etc.

Von größerer, wenn auch zum Theil mehr lokaler Bedeutung ist ferner die Fabrikation von Blech- (Flaschner-) Waren, von Feilen, von Bürsten, die Gerberei und Färberei.

Die Fabrikate des Kupferhammers (Efferen und Hennenhofer) werden ganz, die der Kunstmühle (von Gebr. Schweikhardt), die der Kunstdüngerfabrik (von Dr. E. Schweikhardt), der Essigfabrik (von Hauff und Sohn) meist nach Außen abgesetzt.

Die Zahl der Bierbrauer im Bezirk ist 14 mit 51 Gehilfen. Die bedeutendste Brauerei ist die von Heinrich in Lustnau mit Dampfmaschinenbetrieb, welchen außerdem noch die von Lenz in Tübingen und Bachner in Derendingen haben. Der Betrag der von diesen 14 Brauereien bezahlten Malzsteuer ist 29.873 fl. Die Zahl der Branntweinbrennereien ist nach dem Oberamtskataster von 1863 383, mit einem Steuersatz von nur 59 fl. 42 kr. Es sind durchaus Brennereien kleinsten Umfangs.

An Wasserwerken sind in 11 Gemeinden des Bezirks nach dem Oberamtskataster von 1863:

a) Getreidemühlen 18 mit 81 Gängen;

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_160.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)