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Altenburg, Dettenhausen, Dörnach, Dußlingen, Gniebel, Mähringen, Oferdingen, Pfrondorf, Pliezhausen, Rommelsbach, Walddorf etc. Den Hanfbau treiben hauptsächlich die Orte Tübingen, Altenburg, Dörnach, Gniebel, Kirchentellinsfurth, Pfrondorf, Pliezhausen, Rommelsbach, Schlaitdorf, Walddorf und Weilheim. Reps wird ausgedehnt gebaut in den Orten Altenburg, Bebenhausen (Waldhausen), Dußlingen (sehr viel), Kusterdingen, Mähringen, Oferdingen, Pfrondorf, Walddorf und Wankheim. Der Hopfenbau hat in neuerer Zeit sehr an Ausdehnung gewonnen und wird in einigen Orten mit großem Nutzen gepflanzt, namentlich in Tübingen, das in günstigen Jahren 4 bis 5000 Centner erzeugt, auch Hagelloch, Kilchberg, Lustnau, Pfrondorf, Sickenhausen und Weilheim treiben Hopfenbau.

b. Der Gartenbau beschränkt sich in den Landorten mit wenig Ausnahmen auf das eigene Bedürfniß, dagegen wird er in Tübingen von besonderen Handelsgärtnern, und auch von mehreren Ortsbürgern des Verkaufs wegen getrieben. Von größeren Gartenanlagen ist außer mehreren sehr schönen Privatgärten in Tübingen, hauptsächlich der botanische Garten daselbst zu nennen. Auch die Schloßgärten in Kilchberg, Cresbach und Bläsiberg sind von einiger Bedeutung.

Die Gemüse- und Blumengärten nehmen 1293/8, die Länder 16543/8 Morgen und die Gras- und Baumgärten 867 Morgen im ganzen Oberamtsbezirke ein.

c. Wiesenbau. Nach den Ergebnissen der Landesvermessung besitzt der Bezirk 10.1243/8 Morgen zweimähdige und 1022 Morgen einmähdige, zusammen 11.1463/8 Morgen Wiesen, von denen dem Staat 3917/8 Morgen, der K. Hofdomänenkammer 4455/8 Morgen, den Gutsherrschaften 2932/8 Morgen, den Gemeinden 5072/8 Morgen und den Stiftungen 1053/8 Morgen gehören. Die Wiesen, von welchen einzelne zuweilen einen dritten Schnitt erlauben, sind im allgemeinen zweimähdig und nur auf den Markungen Dettenhausen, Gniebel, Häßlach, Kirchentellinsfurth kommen auch einmähdige Wiesen in größerer Ausdehnung vor. Das Futter ist mit einigen Ausnahmen gut, auf mehreren Markungen sogar sehr gut zu nennen.

Die Wiesen können zum größten Theil gar nicht, oder nur in ganz geringer Ausdehnung bewässert werden; die bedeutendste Wässerungseinrichtung hat Gönningen und außer diesem kann Derendingen 1/4, Gniebel 50 Morgen, Kusterdingen 40 Morgen, Pfrondorf 35 Morgen, Schlaitdorf 30 Morgen und Walddorf 80 Morgen der ganzen Wiesenfläche bewässern.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_133.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)