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Fläche, finden. Klees bezeichnet für Tübingen unter anderem auch Pupa cinerea Drap. und sagt von ihr mit den Worten Draparnaud’s: „ad muros vineta cingentes sub Jungermaniis et Lichenibus haud varo obvia.“ Nach Draparnaud, Lamark, Jan, Hartmann u. A. ist genannte Art in Südfrankreich, Italien und Schweiz gemein und es spricht auch gegen ihr Vorkommen bei Tübingen, daß sie als „kalkstet“ gilt. Wie schon Andere früher angenommen, möchte auch ich in der Klees’schen Pupa cinerea die Pupa (Bulimus) tridens Müll. vermuthen, bin jedoch bis jetzt nicht so glücklich gewesen, letztere Art hier zu sehen; auch klappen die angegebenen Charaktere nicht ganz. E. v. Martens denkt in seiner neuesten Arbeit an P. frumentum. – Vertigo minutissima Hartm., V. pusilla Müll., nicht häufig. – Balea fragilis Dr. wird schon von Klees als Bewohnerin der Alb („in monte Rossberg et vicinis“) angezeigt. (Hier mag auch erwähnt sein, daß nach meiner Beobachtung das Thier im Taubergrund, an der alten Kirchhofmauer von Dettwang bei Rothenburg, zahlreich lebt.) – Die hiesige Clausilie ist Cl. similis Charp., zwar bei trockenem Wetter nur vereinzelt unter Steinen zu finden; bei Regenwetter in zahlloser Menge an den Weinbergsmauern des Österbergs. Wirklich nur vereinzelt an Baumstrünken, im Burgholz, Schlucht im Elysium, trifft man die „glatte Erdschraube“, Cl. bidens Dr. (C. laminata, Montagu). Ein einziges, aber lebendes Exemplar von Cl. orthostoma Menke fand ich im Walde hinter der Kleemeisterei. C. plicatula Drap., C. nigricans Pult., Achatina lubrica Brug. wie überall häufig; A. acicula Müll. als leere Gehäuse nicht selten, in frischem Zustande aber, weil das Thier unter der Erde lebt, ist es nur wenigen Zoologen unter die Augen gekommen. (Ein Freund des Verfassers fand einmal eine Anzahl an faulenden Wurzeln des Gartensalates und schickte sie dem verstorb. Friedr. Sturm nach Nürnberg, der diese Schnecke dadurch auch zum erstenmal lebend sah.) – Bulimus obscurus Müll. häufig. Bulimus montanus Drap., in gar manchen Gegenden Deutschlands zu den Seltenheiten gehörend, ist in den feuchten Laubwaldungen Tübingens (z. B. um die Kleemeisterei herum, ebenso im Hintergrunde des Wankheimer Thälchens) reichlich zu sammeln. Er sitzt gerne an Buchenstämmen und kriecht an Busch- und Strauchwerk bis zu den Blättern hinaus, weßhalb er oft in den Schirm beim Abklopfen der Gebüsche fällt. Hingegen fehlt, wenigstens gegenwärtig, in der näheren Umgebung Tübingens: Bulimus radiatus Brug.; Klees will „circa villam Ammerhof et sacellum Wurmlingense“

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 069. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_069.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)