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wurde. – Aus den äußerst zahlreichen wanzenartigen Insecten sei genannt z. B. die schöne Tetyra nigrolineata Fabr., auf der Weilerburg, doch immer vereinzelt. – Reduvius cruentus vom Hirschauer Berg. – Eine Wanze, Lygaeus apterus L., welche durch ihre lebhaft rothe Färbung und Zusammenleben in großer Gesellschaft auch die Aufmerksamkeit der Nichtentomologen rege zu machen im Stande ist, findet sich, wie überall in Deutschland, so auch hier an den Wurzeln der Lindenbäume; von den ersten warmen Februartagen an bis dahin, wo ernstliche Fröste sich einstellen. – Acanthia clavicornis Fabr. im April von Heckenrändern gesiebt. – Acanthia crassips Fabr., deren Vorderbeine zu Fangbeinen umgewandelt sind, öfters gekötschert, z. B. auf dem Steineberg. – Coreus hirticornis Fabr. in mehreren Exemplaren im April am Aas auf dem Schindanger beobachtet. – In Häusern findet sich der nächtliche Reduvius personatus L. (Kothwanze).

Ein sehr kleiner grüngelber Pteromalus tritt regelmäßig und oft in großer Menge, an den Fenstern hiesiger Häuser schon im Februar auf und eröffnet das Erscheinen der Hymenopteren. – Bald darauf läßt sich an trockenen Hecken unter Laub ein flügelloses kleines Hymenopteron: Pezomachus cursitans Panz. (?) sehen. – Zur Zeit der Stachelbeerblüthe umfliegt in etwas leisem, aber raschem Fluge die fuchsrothe Osmia bicornis L. die Stöcke. Selbst an rauhen Tagen des März, wo sich z. B. keine Hummel sehen läßt, umschwärmt in auffällig hastiger Weise Anthophora pilipes Fabr. die Blüthen der Frühlingspflanzen. – Von den Holzwespen ist dem Schreiber dieses Sirex juvencus L. im Zimmer aus einem schon mehrere Jahre alten Möbel ausgekrochen. – Sirex gigas L. nicht selten. – Xylocopa violacea Fab., von welcher seiner Zeit Panzer nur anzugeben wußte: „habitat in Silesia“, ist unterdessen an vielen Orten Deutschlands nachgewiesen; bei Würzburg z. B. ist sie häufig, auch für Gmünd nennt sie Kunkel, doch hier bei Tübingen habe ich sie bis jetzt noch nicht bemerkt; wohl aber Megachile muraria Fabr., auf sandige Wege am Spitzberg anfliegend, auch im botanischen Garten an Lupinus sich niederlassend; ist von sehr scheuem Wesen. – Die merkwürdige, zwar in Europa weit verbreitete, aber überall ziemlich seltene Schenkelwespe Chalcis femorata Fabr. am Bachrande im Thal von Hagelloch. – Die Erdhäufchen, welche sich auf stark betretenen, ganz harten Wegen um hiesige Stadt bemerklich machen, rühren von Grabwespen, wahrscheinlich von Colletes fodiens Fabr. her. – Von Crabro hat Schreiber dieses die große schöne Crabro

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 059. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_059.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)