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geliefert haben; c) die Petrefakten-Sammlung enthält: Säugethiere und Vögelreste 233 Numern, Saurierreste 240, Fischreste und Breccien 48, Krebse 24, Sepien 16, Cephalopoden (Belemniten, Ammoniten und Nautilus) 310, Gasteropoden 184, Brachiopoden 84, Zweischalige 376, Echinodermen 104, Zoophyten 298, Pflanzenreste a. d. Keuper 588, desgl. von Canstatt 248. Dazu kommen noch einzelne Schaustücke von Sauriern, Fischen, Pentakriniten, versteinerten Stämmen. Von Ersteren ist ein vollständiger Schädel des Mastodonsaurus Jaegeri, ein ganzes Skelet von Ichthyosaurus tenuirostris, von Crinoideen ein ausgezeichnetes Exemplar des Pentacrinites subangularis, Geschenk des Dr. Berge, bemerkenswerth.

Die mit den Unterrichts-Anstalten verbundenen Sammlungen sind bei diesen erwähnt.

Specielle naturhistorische Sammlungen befinden sich folgende im Privat-Besitz:

a) Zoologische: Die Insekten-Sammlung des Dir. v. Roser enthält europäische, nord- und südamerikanische und afrikanische Insekten aus allen Ordnungen in zahlreichen Species. Die Insekten-Sammlung des Elementar-Lehrers Kolb enthält besonders zahlreich die einheimischen Käfer und namentlich die Abtheilung der Pselaphiden und Carabiden, etwa 12.000 Exemplare. Die Schmetterlings-Sammlung des Juwelier Trinker enthält hauptsächlich deutsche und südeuropäische Lepidopteren, worunter namentlich die kleineren Gattungen (Microlepidopteren) recht hübsch vertreten sind. Die Conchylien-Sammlung des Kanzleiraths Benz, gegen 2500 Spec. besonders schöne Meer-Conchylien enthaltend. Die Conchylien-Sammlung des Oberbauraths v. Bühler, reich an einheimischen Land- und Süßwasser-Conchylien. Die Conchylien-Sammlung des Finanzraths Eser repräsentirt hauptsächlich die Gattungen (Genera). Auch besitzt derselbe eine Insekten-Sammlung, worin namentlich die Käfer vertreten sind. Die Conchylien-Sammlung des Generalstabsarzt Dr. v. Klein enthält hauptsächlich Süßwasser-Konchylien aus allen Theilen der Erde. Die Conchylien-Sammlung des Prof. Dr. F. Krauß ist besonders reich an Conchylien des Kaplandes, und enthält die Belege seiner Schrift: über die südafrikanischen Mollusken. Stuttgart 1848. Die Conchylien-Sammlung des Prof. Dr. v. Kurr ist besonders reich an seltenen Gattungen, sowie an Land- und Süßwasser-Conchylien; sie enthält etwa 4000 Species. Die Conchylien-Sammlung des Grafen v. Seckendorf, etwa 2800 Spec. enthaltend, ist besonders reich an seltenen Land-Conchylien, darunter die Einheimischen vollzählig sind. Die Conchylien-Sammlungen des Kanzleiraths v. Martens und seines Sohnes Dr. Eduard v. Martens enthalten hauptsächlich mittelländische, italienische und deutsche Schalthiere. Auch besitzt ersterer eine Anzahl präparirter Fische und Stelleriden aus Venedig und Neapel. Die Sammlung des Prof. Volz enthält die einheimischen Conchylien in besonders reichlicher Anzahl. Von ausgestopften Säugethieren und Vögeln, und theilweise in Gruppen aufgestellt, hat Präparator Plouquet immer eine sehenswerthe Anzahl vorräthig.

In dem dem Publikum geöffneten zoologischen Garten des Gastgebers Gust. Werner (Sophien-Straße 35), ist stets eine Sammlung lebender Affen, Marder, Vögel aller Abtheilungen, besonders von Papageien, Reisvögeln, Kormeranen, Wasserhühnern etc. zu sehen. – Stadtrath Denninger hat in seinem Garten bei der Weißenburg eine Volière mit mehreren sehr interessanten Vögeln, z. B. Anas sponsa, Gold-, Silber- und Kupfer-Fasanen u. dgl.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 403. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0403.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)