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1826 errichtet und hat einen Schulmeister, einen Unterlehrer und einen Gehilfen. Die Schülerzahl war 1840 75, 1846 112, 1849 143, 1853 190. – Die Schul-Stiftungen s. S. 345. – Was die unter den Ortsgeistlichen und dem Stadtdekan stehenden Schulen in den Weilern betrifft, so hat jene in Heslach, die 1663 als Winter-Schule errichtet ward und 1701 20, 1777 110, 1830 193, 1843 279 Schüler zählte, 4 Abtheilungen mit 1 Schulmeister, 2 Unterlehrern und 1 Lehr-Gehilfen mit 327 Schülern. Die Schule in Gablenberg, welche 1809 120, 1815 160 Schüler hatte, ist mit 1 Schulmeister, 1 Unterlehrer und 1 Lehrgehilfen besetzt und zählt in 3 Abtheilungen 259 Schüler. Die Schule in Berg zählt in zwei Abtheilungen unter 1 Schulmeister und 1 Lehr-Gehilfen 178 Schüler. Der Gehalt der Schulmeister ist neben freier Wohnung und nach allen Abzügen in Heslach 385 fl. Gablenberg 360 fl., Berg 280 fl. Das bis jetzt allein noch weniger entsprechende Schulgebäude in Berg wird demnächst umgebaut werden.

Größer ist das vorerst nur für Schüler von 6–14 Jahren eingerichtete Privat-Gymnasium[e 1] mit 4 Classen und je 2 Jahrescursen, mit 1 Director, 3 ordentlichen und 4 außerordentlichen Lehrern. Es wurde 1850 von einem Vereine von 23 Männern, der seine Jahresberichte veröffentlicht, auf Actien mit der Absicht gegründet, „auf dem Grunde des göttlichen Wortes“ eine solide Gymnasialbildung zu schaffen, und zählte 1853 im Ganzen 114 Schüler.

Die Stelle der anderwärts den Volks-Schulen zur Seite gehenden Sonntags-Schule vertritt in der Stadt, ausschließlich der Weiler, die Sonntags-Gewerbeschule (in dem Local der Legions-Kaserne und Realschule), welche den Zweck hat, die Gewerbs-Gehilfen und Lehrlinge an Sonntagen die zu vollkommener Erreichung ihrer Bestimmung erforderlichen wissenschaftlichen Kenntnisse und Fertigkeiten zu lehren; sie wurde unter rühmlichen Bemühungen des Kaufmanns Schweizerbarth, Assessors H. Lotter und Antiquars Heußer 1825 gemeinschaftlich durch die Stadt und die Königliche Central-Leitung des Wohlthätigkeits-Vereins in zwei im Jahre 1828 vereinigten Abtheilungen errichtet und mußte bei ihrem wohlthätigen Einflusse schon nach wenigen Jahren erweitert werden, so daß sie 1832 bereits 365 Schüler zählte. Nunmehr hat sie neun Classen für den wissenschaftlichen Unterricht (deutsche und französische Sprache, Mathematik und Chemie) und 12 Classen für den artistischen Unterricht (Zeichnen und Modelliren). Dazu kommen zwei weitere Classen für junge Weingärtner mit 70–80 Schülern, welche


Berichtigungen und Ergänzungen

  1. Korrigiert nach Seite VI: Dasselbe hätte dem K. Gymnasium S. 380 angereiht werden sollen.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 378. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0378.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)