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8–20 kr. Verdienst, Brod finden. A. Graf fertigt seit 1852 baumwollene farbige Waaren mit 30 A. Dambly und Comp. (N. Y. M.) machen seit 1848 ausschließlich Export-Geschäfte in Corsetten ohne Naht, gefertigt mit 1 Dampf-Maschine, 140 Webstühlen, 160 m. und 340 w. A. Gewöhnliche Corsetten fertigt Fr. Böttiner. – Die Strumpf-Weberei kam um 1700 durch eingewanderte Waldenser auf; 1727 15, wovon sich 9 Fabrikanten nennen, 1760 12, 1852 7 M., wovon 2 in Berg. – Eine Schnellbleich-Anstalt für Garn und Faden hat seit 1824 Cammerer in Heslach. 1

Bürstenbinder 1760 3, 1774 5, 1816 3, 1852 7 M. – Buchbinder, schon 1500 erwähnt, 1589 2, 1662 6, 1730 13, 1760 15, 1774 20, 1810 24, 1816 23, 1841 47, 1852 56 M. 196 G. Hervorzuheben Cloß, Kostelezki, Knosp. – Drechsler (in Holz und Bein), 1618 ein Elfenbein-Drechsler bei Hof, 1727 4, 1760 7, 1810 5, 1816 7, 1841 15, 1852 20 M. 35 G. Reinhardt fertigt schöne Schnitz-Arbeiten. – Fenster-Rouleaux fertigt seit 1845 G. Gerstbacher, Abs. Zoll-V. America etc. – Friseurs und Peruquiers 1727 17, 1756 21, 1774 29, 1810 34, 1816 26, 1852 15 M. 9 G. – Galanterie-Leder-Waaren fabriciren Schenk und Vischer (W.) seit 1841, mit 26 m. und 8 w. A. Absatz Zoll-V. Rußland, America etc.; Reichhold und Gfrörer (L. b. M. – Lo. B.) seit 1849, 25 A. Abs. Zoll-V. und America; Hartneck und Comp. – Gummi-Waaren fertigen Chr. Böhrkircher, Gruner; Vignetten, Stempel etc. aus Gutta-Percha C. Stänglen. – Kammmacher 1727 6, 1760 5, 1810 6, 1841 8, 1852 9 M. 6 G. Von ihnen ist Ritzer hervorzuheben. – Korbmacher 2 in Heslach. Die feinere Berliner Korbflechterei kam 1843 auf. – Kübler (Binder) 1654 4, 1727 11 , 1760 17, 1810 14, 1816 16, 1841 24, 1852 17 M. 23 G. – Die Küfer erhielten 1604 eine Ordnung, 1647 47, 1727 47, 1760 49, 1810 41, 1816 35, 1841 34, 1852 46 M. 92 G. – Lakirer 1852 6 M. 16 G. – Papier, buntes, für Buchbinder, Bunt-, Glanz- und Carton-Papier fabricirt seit 1836 G. Veiel, mit 45 A. Abs. fast ganz Europa, auch America; Fr. G. Schulz, Papeterie, Spitzen-Papier, Bilderbögen etc.; Halder und Cronberger Luxus-Papier. – Eine Peitschen-Fabrik hat Bergthold. – Puppenköpfe fertigen G. Kreutziger, Peyerimhof. – Eine Roßhaar-Fabrik hat Chr. Lu. Hartmann. – Säg-Mühlen 3, davon eine für Fourniere. Speidel hat eine Dampf-Maschine. – Seifensieder und Lichterzieher 1727 12, 1774 16, 1816 20, 1841 21, 1852 16 M. 12 G. Glo. Bose hat einen größeren Betrieb. Viele Talg-Lichter kommen übrigens von Außen. Stearin-Lichter fertigen seit 1842 die Gebrüder Reuß (L. B.); feine Seifen und Parfümerien fertigt seit 1850 Ad. Osterberg. – Die Sailer, schon 1393 erwähnt, erhielten 1591 eine Ordnung, 1618 5, 1654 5, 1727 8, 1760 7, 1788 12, 1810 10, 1841 10, 1852 7 M. 8 G. – Die Schieferdecker kamen erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts auf, 1852 1 M. 2 G. – Schirm- und Spazier-Stöcke fertigt seit 1842 C. Th. Hedinger (Lo. P.) mit 20 A. Sie finden wohl in Frankreich, England und America, aber nicht hier Absatz, da es vorgezogen wird, diese feine Waare aus zweiter Hand über Frankfurt etc. zu beziehen. – Schirmmacher 1799 1, 1810 1, 1811 2, 1816 1, 1841 8, 1852 11 M. 7 G. – Schreiner (Tischler) 1658 11, 1685 20, 1755 35 M. 50 G., 1774 55, 1810 73, 1841 88, 1852 107 M. 408 G. Diesem Industrie-Zweig machen die Land-Schreiner besonders durch die billigeren Preise ihrer auf die Jahrmärkte kommenden Fabricate bedeutende Concurrenz. Zu erwähnen sind von

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0232.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)