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und 500 fl. von der Central-Stelle für Landwirthschaft als jährliche Beiträge. Er sucht auch die Maulbeer-Baumzucht zu fördern und vertheilt in beiderlei Hinsicht Preise. Seine Jahres-Berichte werden gedruckt. 1

h. Weiden.

An Weiden, die aber zum Vieh-Austrieb längst nicht mehr benützt werden, sind nur 172/8 M. vorhanden, wovon 116/8 M. mit Obstbäumen besetzt sind und 5 M. Graswuchs haben. Die Öden, welche zu eigentlichen Culturen nicht dienen, begreifen 1574/8 M.; sie werden allermeist als Erden- und Mergel-Gruben benützt.

c. Viehzucht

wird fast gar nicht mehr betrieben und auch die Haltung von Melk-Vieh hat sehr abgenommen; noch am Schlusse des letztvergangenen Jahrhunderts fuhren alltäglich 2 Kuh-Hirten, 1 Geis- und 1 Schweine-Hirte mit ihren Heerden aus den Stadt-Thoren.

Pferde wurden nach der Aufnahme vom 1. Januar 1853 1790 Stück gezählt, worunter nur 2 unter zwei Jahren; im Jahr 1840 war die Zahl 1554, im Jahr 1849, einschließlich der Pferde des hieher verlegten Cavalerie-Regiments, 1634. Die Mehrzahl sind Luxus-Pferde, wie denn die angegebenen Zahlen auch die Pferde des Hofs begreifen. Weit berühmt sind die Pferde des Königl. Leibstalls, 150 an der Zahl, die mit Ausnahme einiger original-arabischer Hengste, auf den Königl. Gestüten Scharnhausen und Weil gezogen worden sind. Sämmtliche Reit-Pferde stammen von Original-Arabern ab. Von den Wagen-Pferden stammen die Schimmel von arabischen Hengsten und englischen Halbblut-Stuten, die Rappen von englischen Stuten und von Trakehner-Hengsten und Trakehner-Stuten ab. (Näheres über den Stand im J. 1846 s. Jäger, die oriental. Pferde und die Privat-Gestüte S. M. des Königs. Stuttg.)

Auf die Hebung der württ. Pferdezucht sucht der 1834 gegründete, unter dem Protectorat des Königs stehende, Wettrenn-Verein durch Veranstaltung von Preis-Wettrennen mit im Lande gezogenen Voll- und Halb-Blut-Pferden zu wirken. Er ist auf Actien von 5 fl. 45 kr. gegründet, erneuerte sich bis 1848 alljährlich mit 400–600 Actionären, und wird durch die Munificenz des Königs wesentlich unterstützt.

Der Rindviehstand ist hier am Unbedeutendsten im ganzen Lande; 1169 Stücke, nämlich 8 Zucht-Stiere, 64 Ochsen, 794 Kühe und Kalbeln, 54 Stück Schmal-Vieh, und 249 Kälber. Im Jahr 1840 war die Zahl 797, 1849 wurden gezählt 883. Den

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0224.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)