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Albert Const. Lucian Schott, geb. 27. Dec. 1809, Theologe, starb 21. Nov. 1847 als Prof. am hiesigen oberen Gymn. u. Mitgl. d. stat-top. Büreau; verdient, hauptsächlich durch seine Sprachstudien.

Adolph Schoder, geb. 2. Dec. 1817, stud. in Tüb. d. Rechte. 1843 O.-Just.-Assessor, 1845 Canzlei-Dir. im Min. d. Innern, 1848 Abg. z. Ständevers. u. Nationalvers., 1849 Vice-Präs. d. letzteren, verließ d. Staatsdienst, Rechts-Anwalt, 1851 Präs. d. Stände-Vers., starb 12. Nov. 1852. Führer der Volks-Partei u. angesehen durch Talente u. Rednergabe. (S. das Leben Ad. Sch. zur Erinnerung für s. Freunde etc., Stuttg. 1852.)

Von den hier geborenen Frauen sind drei wegen ihres merkwürdigen Lebens auszuzeichnen, wovon nur die letztgenannte unmittelbar im Auslande bekannt wurde, indeß die anderen in engeren Kreisen namentlich durch werkthätige Religiosität sich einen Namen machten.

Beata Sturm, geb. 17. Dec. 1682, in der Jugend fast ganz erblindet, gest. 11. Januar 1730, eine geistliche Heldin der inneren Mission, die sich ganz den armen Kranken u. Nothleidenden opferte, daher die würt. Tabea genannt. (S. C. G. Rieger, d. würt. Tabea, 4. Aufl. 1791. Dagegen erschien: würt. Heiligenlegende etc. Halle 1789.)

Fri. Ros. Vischer, geb. 14. Mai 1703, Gattin des oben erwähnten J. J. Moser, starb während dessen Gefangenschaft 3. Sept. 1762. (S. J. J. Moser Etwas aus dem inneren Leben der Frau etc. 1775.)

Elise (Maria Christiane Elisab.) Hahn, geb. 19. Nov. 1769, bot dem Dichter Bürger, von dessen Gedichten hingerissen, in einem Gedichte die Hand zu einer Ehe (1790), die für denselben nicht glücklich war. Nach der Scheidung 1792 wurde sie Schauspielerin u. starb 24. Nov. 1833 in Frankfurt a. M. Sie schrieb 1799–1814 Gedichte, Romane u. Schauspiele.


III. Wohnliche Anlage.


1) Die Schreibart des Orts-Namens war in den ältesten Zeiten: 1229 Stutgarten, 1250 Stotgard, 1259 Stuchart, 1262 Stuckart, 1263 Stuecgartun, 1275 Stutgarta, 1286 Stuttgarten, 1294 Stuckgarten, 1300 Stogardun. Später kam man auf Stutgarten und Stuttgarten zurück, woraus Stuttgardt und endlich Stuttgart geworden ist. Von den Namen der Weiler sind diejenigen Bergs und Gablenbergs sich stets gleich geblieben; Heslach ward früher (1334) Haslach, dann Häslach und Häßlach geschrieben.

2) Lage. Die Stadt liegt unter 26° 50′ 27,82″ L. und 48° 46′ 36,49″ Breite (Stiftskirchenthurm) von Ferro, ziemlich in der Mitte des Landes und beinahe auch Schwabens, auf der Grenze zwischen dem Oberland, oder nach der älteren Bezeichnung – „dem Lande ob der Steig“ und dem Unterland, oder „dem Lande unter der Steig“.

Die das Unter- und Ober-Land verbindende, im Jahre 1821 u. f. in neuer Richtung angelegte und in zweifacher Wendung durch

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0111.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)