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Joh. Wilh. And. Pfaff, Bruder der zwei Obengenannten, geb. 5. Dec. 1774, Theologe, 1803 Prof. u. Hofrath an d. Univ. Dorpat, 1809 an d. Realinstitut in Nürnberg, 1817 o. Prof. a. d. Univ. Würzburg, 1818 an der in Erlangen, wo er 26. Juli 1835 starb. Geistreicher Physiker u. Mathematiker, u. auch durch s. Schriften über Astrologie bekannt.

Glo. Ge. v. Barth, geb. 21. Juni 1777, Carlsschüler, in Berlin, Paris u. Italien weiter ausgebildet, 1811 Hofbaumeister, 1818 O.-Baurath beim Fin.-Minist., 1834 R. d. Kr.-Ord., 1843 pens., starb 2. Jan. 1848. Die von ihm ausgeführten Staatsbauten: der Saal der Kammer der Abgeordneten, das Staats-Archiv, das Museum der bildenden Künste, die academische Aula in Tübingen etc., zeigen namentlich eine zarte Behandlung d. Formen.

Carl Lohbauer, geb. 30. Juni 1777, Carlsschüler, trat 1794 in w. Militärdienste, wurde Hauptmann, trat 1809 aus, machte aber 16. Juli 1809 den Feldzug gegen die Vorarlberger mit u. blieb 1809 vor d. Feinde; als Dichter u. Prosaist ausgezeichnet. S. ges. Schr. erschienen 1811.

Cha. Gli. Blumhard, geb. 29. April 1779. Theologe, 1803 Secretär d. deutschen Christenthumsgesellsch. in Basel, 1816 Inspector der dortigen Missionsgesellschaft, starb daselbst 19. Dec. 1838. Er war sehr thätig in diesem Beruf, gab das Miss.-Magazin heraus u. schrieb eine Missionsgeschichte.

Conr. Hein. Schweickle, geb. 28. März 1779, durch Scheffauer u. Dannecker, und dann in Frankreich gebildet, machte sich in Rom durch einen Amor in Marmor bekannt, Prof. der Bildhauerkunst an d. Akademie in Neapel, 1830 als des Carbonarismus verdächtig entlassen, starb in Stuttg. 2. Juni 1833.

Glie. Schick, geb. 15. Aug. 1779, Carlsschüler, bildete sich in Paris u. Rom weiter aus, kehrte von hier krank zurück u. starb in Stuttg. 7. Mai 1812; berühmter Maler im histor. Fache. Sein bestes Bild ist Apollo unter d. Hirten.

Cho. Fri. v. Schmidlin, geb. 25. Aug. 1780, widmete sich in Tüb. dem Rechtsfache, 1803 O.-Amtmann etc., 1821 prov., 1827 def. Minister d. Innern u. d. Kirchen- u. Schulwesens, als welcher er 28. Dec. 1830 starb; Comm. d. Kr.-Ord., R. d. Fried.-Ord., und sowohl seiner staatsmännischen Verdienste, als seines Characters wegen, von den höchsten Ständen an durch alle Classen noch im Tode geehrt.

Cho. Fri. Carl v. Kölle, geb. 11. Febr. 1781, stud. in Tüb. d. Rechte, 1803 Privat-Docent u. Hofgerichts-Advocat daselbst, 1806 Leg.-Secr. bei der w. Gesandtsch. in Paris, später im Haag, in München, in Carlsruhe, wo er an Hebels rheinländ. Hausfreund arbeitete, und in Dresden, 1815 w. Geschäftsträger in Rom, 1827 Geh. Leg.-Rath, R. d. Kr.-Ord., 1833 zurückgerufen, starb in Stuttg. 12. Sept. 1848. Seine polit. Schriften ü. Italien u. d. „Betrachtungen über Diplomatie“ haben bleibenden Werth.

Carl Hei. v. Schwab, geb. 20. März 1781, stud. in Tüb. u. Göttingen d. Rechte, machte schon 1804 d. s. Schrift „über d. unvermeidliche Unrecht“ Aufsehen in d. gelehrten Welt, trat 1807 in d. w. Staatsdienst, 1819 vortrag. Rath im Justiz.-Min., wo er sich mit vielen gesetzgeberischen Arbeiten, namentlich dem Pfandgesetz, beschäftigte, 1830 Präs. d. O.-Trib., 1831 Geh.-Rath u. Chef d. Just.-Minist., 1839 in letzterer Eigensch. in d. Ruhestand versetzt, starb als Comth. d. Kr.-Ord. u. R. d. Friedr.-Ord. 23. Jan. 1847.

Go. Cha. v. Seubert, geb. 9. Juli 1782, ward 1811 Pfarrer in

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0109.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)