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ausgezeichneter Arzt. Seinen Scharfsinn beweisen die von ihm verfaßten Bemerkungen über d. menschl. Entwicklungen (1792) u. die Kuh-Pocken (1799.)

Gli. Fri. Walz, geb. 7. Dec. 1771, stud. d. Medicin in d. h. Carlsschule u. die Thierarzneikunde in Wien u. Berlin, 1794 würt. Landthier-Arzt, 1806 Mitgl. d. Med.-Dep., 1825 O.-M.-R., seit 1821 zugleich Vorsteher u. Lehrer der Thierarzneischule, die durch s. Bemühungen geschaffen ward, starb 4. Febr. 1834. Als erster wissensch. gebildeter Thierarzt hatte er große Verdienste, namentlich um d. feine Schafzucht; schrieb 1806 ü. d. Behandlung d. Rinderpest u. 1809 der Schafraude.

Carl Cha. v. Klein, Sohn des Obigen, geb. 28. Jan. 1772, Carlsschüler, 1796 w. Hofmedicus u. Leibchirurg, 1806 O.-Med.-Rath, R. d. Civ.-Verd. u. russ. Wladimir-Ord. IV. Cl., gest. 9. Febr. 1825; sehr berühmt als Operateur, namentlich im Steinschnitte, Anhänger des Magnetismus u. Verf. mehr. Schriften über Chirurgie u. gerichtl. Arzneikunde.

Carl Cha. v. Flatt, geb. 18. Aug. 1772, ward 1803 Prof. d. Theol. in Tüb., 1812 Stifts-Prediger hier, später Director des Studien-Raths u. General-Superint. v. Ulm. Comm. d. Kr.-Ord., 1842 pens., 20. Nov. 1843 gest., kämpfte als Lehrer u. Schriftsteller für d. christl. Theismus gegen die neue Philosophie. Hauptschrift Untersuch. ü. d. Lehre v. d. Versöhnung der Menschen mit Gott, 1792, 2 Thle.

Tob. Fri. Lotter. geb. 14. Sept. 1772, dem Handelsstande gewidmet, 1817 Mitgl. d. Centralleit. d. Wohlth.-Ver., 1826 außero. Mitgl. d. Commiss. f. d. Erziehungshäuser, starb 20. Febr. 1834; um die Armenfürsorge, namentlich die Suppen-, Industrie-Anstalten u. Kleinkinder-Schulen, höchst verdient, schrieb, ohne sich zu nennen, mehrere gute, auf Erbauung u. Veredlung d. Jugend gerichtete Bücher, wie die Beispiele des Guten etc.

Joh. Her. Ferd. v. Autenrieth, Sohn des Obigen, geb. 20. Oct. 1772, Carlsschüler, nach großen Reisen 1796 Hofmedicus, 1797 ord. Prof. in Tüb., 1819 zugleich Vice-Canzler, u. 1822 Canzler d. Univ., 1828 consult. Leibarzt, R. d. Kr.-Ord., Mitgl. von 18 gelehrten ausl. Gesellschaften, starb 2. Mai 1835. Er schuf 1803 d. Clinicum u. trug nach u. nach fast alle Fächer d. Heilkunde vor; ausgezeichnet als Lehrer d. Anatomie, Physiol. u. gerichtl. Medicin; als Schriftsteller im med. u. naturhist. Fache berühmt, als pract. Arzt von europ. Ruf.

Cha. Hein. Pfaff, geb. 2. März 1773, Carlsschüler, 1797 Prof. d. Medicin, dann d. Chemie, R. d. Danebr.-Ord., u. 1829 dän. Staatsrath in Kiel, wo er 23. April 1852 starb; schrieb hauptsächlich ü. d. thier. Electricität (1795), ein System der mat. med. (1808 etc.), über Newtons Farbenlehre (1813), eine analyt. Chemie (1821) u. eine schleswig-holstein. Pharmacopöa (1832), u. war einer d. ausgezeichnetsten Physiker u. Chemiker s. Zeit.

Bernh. Gli. v. Denzel, geb. 29. Dec. 1773, Theologe, 1811 Inspector des neuerrichteten Schullehrer-Seminars in Eßlingen, von wo aus er 1816 bei der Organisation des Schulwesens im H. Nassau mitwirkte, erhob die Anstalt zu einer Zierde W.’s, 1830 R. d. Kr.-Ord., 1832 T. u. Rang eines Prälaten; starb 13. Aug. 1838. Er wirkte im Geiste Pestalozzis höchstverdienstlich f. d. Volksschulwesen. Verf. mehr. pädagog. Schriften.

Ferd. Aug. Hartmann, geb. 14. Juli 1774, Carlsschüler, bildete sich in Italien für die Kunst aus, 1810 Lehrer d. Geschichtsmalerei, und dann Director d. Kunst-Academie in Dresden, wo er 6. Jan. 1842 starb. Ausgezeichneter Portrait- u. Historien-Maler u. verdienstvoller Lehrer.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0108.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)