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Commth. d. Kr.-Ord., 1819 Präs. d. Central-Stellen des Wohlth. u. landw. Ver., 1835 R. d. Fried.-Ord., trat nach rühmlichen Bemühungen um die mit diesen Vereinen verbund. Anstalten 1847 in d. Ruhestand, starb 4. Jan. 1849. Er vertheidigte 1807 die Selbstständigkeit der Stiftungen u. die gesetzliche Freiheit der Gemeinden, schrieb (1792) eine Anleitung z. Hauswirthschaft, u. gab 1812 mit Laurop eine Zeitschrift für Forstwissenschaft (1802) heraus.

Carl Fri. v. Lebret, geb. 1. Nov. 1764, widmete sich d. Theologie, 1789 Bibliothekar u. Prof. d. Münzkunde u. Diplomatik an d. hohen Carlsschule, 1791 zugl. Inspector des Münz- u. Medallen-, u. 1806 d. Kunst-Cabinets; 1826 R. d. O. d. w. K., 1828 O.-Bibl. u. O.-Studienrath, starb 24. Oct. 1829; einer der ersten Polyhistoren Deutschlands von vielen Verdiensten um d. öff. Bibliothek.

Joh. Fried. Pfaff, geb. 22. Dec. 1765, Zögling d. Mil.-Academie, 1788 Prof. d. Mathem. an d. Univ. Helmstädt, 1810 in Halle, gest. daselbst 21. April 1825. Einer der ersten Mathematiker Deutschlands. Von s. Schriften ist der Versuch einer neuen Summations-Methode d. wichtigste. (Seine Lebensbeschr. s. Samml. v. Briefen von J. F. P. 1853.)

Joh. Carl Fri. Hauff, geb. 21. April 1766, Theologe, 1794 Prof. d. Philos. a. d. Univ. Marburg, 1817–1830 Prof. d. Physik in Gent, starb 24. Dec. 1846 in Brüssel; hat sich durch mehrere mathem. Schriften bekannt gemacht.

Benj. Ferd. v. Mohl, geb. 4. Juni 1766, stud. in d. h. Carlsschule d. Rechte, 1789 Prof. derselben an dieser, 1794 Reg.-Rath, 1811 Staats-Rath, 1820 lebensl. Mitgl. d. Kammer der Standesherren, 1830 Präsid. des ev. Consistor., 1841 pens., 6. Aug. 1845 gest. hier als Großkr. d. Kr.-Ord. u. R. d. Fried.-Ord.

Cha. Wilh. Ketterlinus, geb. 24. Dec. 1766, durch J. G. Müller in d. h. Carlsschule gebildet, 1789 Hofkupferstecher, ging 1799 nach Petersburg, wo er 18. Mai 1803 starb; ausgezeichneter Künstler.

Lud. Fri. v. Frank, geb. 4. April 1767, Carlsschüler, Medicinal-Rath, R. d. Kr.-Ord., starb 2. Dec. 1836. Verdienter Arzt, dessen „Arzt als Hausfreund“, von 1823–1854 acht Aufl. erlebte.

Lud. Fri. Griesinger, geb. 2. Juni 1767, stud. in Tüb. d. Rechte, Advocat in Stuttg., 1815/19 u. 1820/26 Abg. d. OA. Stuttg. z. Stände-Vers., starb hier 22. Febr. 1845. Ein gelehrter, namentlich im Civilfach ausgezeichneter Jurist, der sich durch die Fortsetzung des Danz’schen Handbuches (9. u. 10. B.) auch im deutschen Recht einen Namen machte. Sein Hauptwerk ist d. Commentar des würt. Landrechts in 10 B.

Cha. Lud. Neuffer, geb. 26. Jan. 1769, starb 29. Juli 1836 als Stadt-Pfarrer am Münster in Ulm; gab mehrere lyrische u. epische Gedichte, Sittengemälde etc., u. eine sehr geschätzte Übersetzung der Äneis heraus und war einer unserer besten Dichter.

Ge. Wilh. Fri. Hegel, geb. 27. Aug. 1770, machte d. theol. Laufbahn in Tübingen, wurde 1806 a. Prof. d. Philos. in Jena, 1808 Rector d. Gymnas. in Nürnberg, 1816 Prof. d. Philos. in Heidelberg, 1818 in Berlin, R. d. r. Adl.-O. III. Cl., starb daselbst am 14. Nov. 1831 an d. Cholera. Berühmter Philosoph, dessen gesammelten Schriften erstmals 1832–40 in 18 Bdn. erschienen sind. (C. Rosenkranz, G. W. F. H.’s Leben 1844.)

Ph. Fri. Hopfengärtner, getauft 28. Oct. 1769, Sohn des Obigen, ward 1794 Physicus in Stuttgart, 1801 Leibarzt, starb 1. Dec. 1807; ein

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0107.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)