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1784 Conrector d. Lyceums daselbst, als welcher er 5. Juni 1788 starb; ein berühmter Jugendschriftsteller, dessen Geographie f. Kinder u. Naturgeschichte f. Kinder oftmals aufgelegt u. in fremde Sprachen übersetzt wurden.

Carl Aug. Göriz, geb. 29. Nov. 1744, war Erzieher des Ministers Carl v. Stein, bereiste Spanien u. a. Länder, 1778 Waisenhaus-Prediger hier, 1780 zugleich Prof. an der Militär-Academie, starb 7. Nov. 1799. Er gab interessante Nachrichten über Spanien in Zeitschriften.

Carl Fri. Elsässer, geb. 27. Mai 1746, ward 1771 Canzlei-Advocat, 1775 Prof. d. Rechte in Erlangen, 1784 Prof. an der hohen Carlsschule in Stuttgart u. Regierungsrath, 1806 Ober-Tribunalrath in Tübingen, gest. als solcher den 2. Jun. 1815. Mit Cha. Gmelin gab er „die neueste jurist. Literatur“ heraus.

Reinh. Ferd. Hei. Fischer, geb. 18. Juni 1746, in der hiesigen Kunst-Academie gebildet, 1766 würt. Cabinets-Dessinateur, 1773 O.-Lieut. u. Hofarchitect, 1775 Hauptmann u. Prof. der Baukunst an der Carls-Academie, 1794 Major, 1797 Ober-Baudirektor, 1802 in Ruhestand versetzt, starb 25. Juni 1813. Er führte einen großen Theil der Schöpfungen des Herzogs Carl E. aus. Von ihm sind die meisten Gebäude auf der Solitude, der Lorbeer-Saal, die Kirche, der lange Stall etc., ebenso Hohenheim mit seinen vielen Gebäuden und Garten-Anlagen, das Schloß Scharnhausen, der neuere Theil der Academie, die Planie, das kleine Theater dahier, und viele andere Bauten.

Glo. Cha. Storr, geb. 10. Sept. 1746, ward 1775 Prof. d. Philos., 1777 d. Theol. in Tüb., 1797 O.-Hof-Prediger in Stuttg., gest. 18. Jan. 1805. Ein ausgezeichneter Lehrer, nach dessen Dogmatik (1793) noch in neuerer Zeit gelesen wurde.

Joh. Gfr. Moll, geb. 20. Juli 1747, Theologe, 1775 u. f. Lehrer an der Carls-Academie u. d. hohen Carlsschule, 1794 am Gymnasium hier, 1805 pensionirt, starb 23. Febr. 1830; ein ausgezeichneter, aber durch Schriften wenig bekannter Mathematiker.

Joh. Jac. Thill, getauft 23. Dec. 1747, starb als Pfarrvicar 31. März 1772, unstreitig einer der vorzüglichsten älteren Dichter Württembergs. Proben seiner Gedichte gibt Gräter’s Iduna und Hermode, 1813, S. 6.

Gli. Conr. Chra. Storr, geb. 16. Juni 1749, stud. in Tüb. d. Medicin, machte größere Reisen, 1772 Arzt u. Lehrer der Naturgesch. an d. Milit.-Academie, 1774 Prof. d. Chemie u. Botanik in Tüb., wegen Kränklichkeit seit 1801 im Ruhestand, 27. Febr. 1821 gest. Ein tüchtiger Naturforscher, der aus eigenen Mitteln in Tüb. eine reiche, nachmals vom Staat erworbene Naturaliensammlung anlegte, woran es der Univ. gebrach.

Fr. Christo. Jonath. Fischer, getauft 13. Febr. 1750, stud. in Tüb. d. Rechte, 1779 Prof. an d. Univ. Halle, wo er 30. Sept. 1797 starb. Ein angesehener Geschichtsforscher. Außer Gegenständen des Cameral-, Polizei-, Staats- und Lehen-Rechtes, schrieb er hauptsächlich eine Geschichte der deutschen Erbfolge (1778), Gesch. d. Despotismus in Deutschland (1780), u. eine Gesch. d. deutschen Handels, der Schifffahrt, Erfindungen, Künste etc. in 4 Thln. (1785–92).

Cha. Glo. Pregizer, geb. 18. März 1751, zuletzt Stadt-Pfarrer in Haiterbach, gest. 30. Oct. 1816, stiftete die auch unter dem Namen der Pregizianer oder Schüttler bekannten „christlichen Gemeinschaften fröhlicher Christen“, u. dichtete viele geistliche Lieder in volksthümlichem Tone.

Joh. Jac. Hein. Nast, geb. 8. Nov. 1751, Theologe, 1772 Prof. d. Philos. u. griech. Literatur an d. Milit.-Acad. u. h. Carlsschule, 1794

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0104.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)