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Einführung der Kuhpocken gebessert hatte, ist also neuerlich noch befriedigender geworden. Das Sterblichkeitsverhältniß im ersten Lebensjahre war bei den Angehörigen, ausschließlich der Todtgeborenen, 1812–1831 = 1:2,9, 1847 dagegen 1:4,1. Die überall beobachtete große Sterblichkeit der Kinder bis zum 1. Jahre nimmt von da rasch ab und erreicht ihr Minimum im 14. und 15. Jahre; bis zum 45. Jahre steigt die Mortalität langsam; von hier an aber, hauptsächlich vom 60.–70. Jahre, steigert sie sich höher, erreicht jedoch selbst bis zur höchsten Stufe des Greisenalters nicht mehr die Höhe, welche sie im ersten Lebensjahre hatte. Bemerkenswerth ist, daß, wie auch in Berlin, der Sommer den meisten und der Winter den wenigsten Kindern den Tod bringt, indeß bei den Erwachsenen das gerade Gegentheil stattfindet. Der oben erwähnte Überschuß der Knaben über die Mädchen gleicht sich nicht nur durch Todtgeburten, sondern auch, nach Berechnungen der Anwesenden von 1822–1831, durch eine größere Sterblichkeit der Knaben bis zum vollendeten ersten Jahr aus. Von da an aber, namentlich vom Eintritt in die Mannbarkeit, erscheint ein Überschuß des weiblichen Geschlechtes, welcher, abgesehen von der dem schönen Geschlechte verderblicheren Altersperiode vom 40.–50. Jahre, erst nach dem 80. Jahre merklich abzunehmen beginnt. Diese Folgerungen können in der Hauptsache auch aus der oben S. 62 u. 63 gegebenen Übersicht der Altersclassen der Angehörigen gemacht werden, mit dem Unterschiede jedoch, daß der weibliche Überschuß dort erst nach dem 20. Jahre beginnt. Der Fall, daß ein Einwohner 100 Jahre und mehr erreichte, scheint seit 1799, wo eine Wittwe 102 Jahre alt starb (Elben S. 363), nicht mehr vorgekommen zu sein.

k. Was endlich das Wachsthum betrifft, so betrug die Zahl der Angehörigen

männl. weibl. im Ganzen
1812 November 1. 10.417 11.597 22.014
1822 November 1. 10.905 12.715 23.620
1832 November 1. 13.369 14.605 27.974
1842 Dezember 15. 15.883 17.130 33.013
1846 Dezember 3. 15.807 17.704 33.511
1852 Dezember 3. 18.029 19.780 37.809
1854 Dezember 3. 18.411 20.372 38.783

Von den Ortsangehörigen von 1854 wohnten im Ausland 288 männl., 157 weibl., zusammen 445 Personen.

Der natürliche Zuwachs, oder der Überschuß der Geborenen über die Gestorbenen, betrug in dem Jahrzehend 1812–1822 durchschnittlich 0,729, 1842–1852 dagegen 1,45 Proz., und in den

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Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0071.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)