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Kirchlein an Kloster Bebenhausen (Orig. in Karlsr.), welches i. J. 1448 Mai 24 diesen Besitz an Graf Ludwig von Württemberg gegen Leibeigene zu Weil im Schönbuch, Altdorf, Breitenstein, Neuweiler und Hagenloch austauschte. Allhier war ein Nollbrüderhaus (Sattler, Grafen 4, 68). Nach dem Landbuch von 1624 war daselbst ein fürstliches Forst- und Viehhaus. In kirchlicher Beziehung gehörte Büsnau zu der Pfarrei Bothnang und wurde erst 1807 zu Vaihingen eingepfarrt.

Der Katzenbacher Hof ist eine dem Hospital Eßlingen gehörige, neusteuerbare Besitzung, nebst Wohnhaus und Ökonomiegebäuden eine Fläche von 8244/8 Morgen enthaltend, und eine Stunde nordwestlich von dem Mutterort Vaihingen gelegen. Vor etwa 40 Jahren war hier noch eine Meierei mit 75 umzäunten Morgen Feld, die der Spital früher verpachtete, wegen der Unergiebigkeit der Felder aber bis auf das Haus und 5 Morgen Feld, die um dasselbe liegen, eingehen ließ. Die weitere Fläche ist nun, wie die übrige Besitzung, Wald, und das Haus bewohnt ein Waldschütz, dem die hospitalschen Waldungen zum Schutz und zur Pflege anvertraut sind. In der Nähe des Hofs liegen der Katzenbach- und der Steinbachsee (s. oben), beide Eigenthum der Staatsfinanzverwaltung. Der Hof bildete mit dem dazu gehörigen Waldtheile bis in die neueste Zeit eine eigene Markung und war der Gemeinde Vaihingen nur in gerichtlicher und polizeilicher Beziehung zugetheilt. Konrad von Bernhausen verkauft 1297 Mai 10 den Wald Katzenbach an den Eßlinger Spital. Das Eßlinger Spitalbuch von 1660 führt an: Ein Haus, in dem der Waldschütz wohnt, ein Viehhaus zu 35–40 Stück, umher 70 Morgen Wiesen, nebst einer beträchtlichen Anzahl Morgen Waldes.

Der Schatten, 3/4 Stunden nördlich von Vaihingen, ein einzeln stehendes Wirthshaus an der Straße von Stuttgart nach Magstatt nächst der sogenannten Diebssteige, zu dem etwa 23 Morgen Feld gehören. Das Haus ist durch einen gewissen Eberle, der in Magstatt eine Schenke hatte, die man den Schatten nannte, im Jahre 1783 aus Veranlassung des Herzogs Karl, der um diese Zeit die Straße von Stuttgart über Magstatt nach Calw durch diese Gegend führen ließ, erbaut worden. Seit die neue Straße nach Calw über Böblingen gebaut ist, dient der Schatten hauptsächlich noch den Magstatter und den Schwarzwälder Holzfuhrleuten zur Einkehr.

Der Schatten war bis 1805 nach Bothnang, von 1805–1807 nach Gerlingen eingepfarrt und ist seit 1807 Filial von Vaihingen.

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_266.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)